Mercosur-Gespräche als zähes Ringen
Die Handelsgespräche der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Ländern werden in Asuncion, der Hauptstadt von Paraguay, fortgesetzt, teilt EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström mit. „Es gibt Fortschritte und ich bin zuversichtlich“, erklärte Malmström vor dem informellen Treffen der EU-Handelsminister in Sofia. Sie habe ihre Unterhändler in Asuncion vor Ort und es werde dort intensiv an einer Lösung gearbeitet.
Zu den Knackpunkten in den Schlussverhandlungen gehören die Landwirtschaft und der Automobilsektor, berichtete die Kommissarin. Die EU soll dem Vernehmen nach den Mercosur-Ländern ein Einfuhrkontingent über 99.000 t frisches und gefrorenes Rindfleisch angeboten haben. Mit dem Gegenangebot der Südamerikaner ist die EU bisher noch nicht einverstanden. Die Voraussetzungen für ein ausgewogenes Abkommen seien noch nicht gegeben, bemerkte kürzlich EU-Agrarkommissar Phil Hogan. Besonders Frankreich, Belgien und Irland kritisieren das ihrer Ansicht nach zu großzügige Rindfleischangebot der EU. Die Rechnung stimme noch nicht, betonte der französische Landwirtschaftsminister Stephane Travert am Rande der jährlichen Agrarmesse SIA in Paris. „Wir machen uns Sorgen wegen des Agrarsektors“, erklärte der belgische Handelsminister Didier Reynders in Sofia. Durch die Einfuhren von Rindfleisch aus Südamerika dürfe das Qualitätsniveau in der EU keinesfalls abgesenkt werden, betonte der belgische Minister. Auch von österreichischen Bauernvertretern gibt es, wie berichtet, Kritik am aktuellen Verhandlungsangebot der EU.