Überangebot senkt den Schweinepreis
Dezember und Jänner sind für Schweinemäster die unbeliebtesten Monate des Jahres. Die Feiertagswochen um den Jahreswechsel stören das Routinegeschäft, sodass mit Angebotsüberhängen ins neue Jahr gewechselt wird. Am europäischen Fleischmarkt dominieren derzeit zähe Warenströme auf allen Absatzschienen, sowohl im Export als auch am Binnenmarkt. Und weil das „Restlessen“ von diversen Feiertagsmenüs auch im privaten Bereich noch nicht abgeschlossen ist, tümpelt auch der Frischfleischmarkt im Lebensmitteleinzelhandel vor sich hin. Vor diesem Hintergrund hat die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) in Deutschland ihren Basispreis für Schlachtschweine um 3 Cent gegenüber der Vorwoche gesenkt. Nachbörslichen Informationen zufolge war dies namhaften Abnehmern, allen voran der Tönnies, zu wenig, was zu Hauspreis-Diskussionen führte. Demzufolge herrschen auch in den übrigen EU-Ländern Preisdruck und Verunsicherung.
Auch in Österreich ist der Lebendmarkt reichlich versorgt, berichtetder Geschäftsführer der Schweinebörse, Johann Schlederer. Nur allmählich lassen sich die 10 bis 15%igen Überhänge reduzieren. Schlachtgewichte, die Richtung 100 kg im Durchschnitt tendieren, sind die Folge. Das „Jännerloch-Szenario“, wie oben beschrieben, veranlasste auch hierzulande die Abnehmer zu entsprechenden Preisforderungen. In der Konsequenz wurde auch an der heimischen Börse ein Minus von 3 Cent fixiert. Die Mastschweine-Notierung sinkt somit auf 1,34 Euro (Berechnungsbasis: 1,24 Euro) je kg Schlachtgewicht.