Pflüger bereiten sich auf Kenia vor
Ein höchst herausforderndes Training ist für die beiden österreichischen Teilnehmer der 63. Weltmeisterschaft im Pflügen derzeit angesagt. Dieser international aufsehenerregende Wettbewerb findet am 1. und 2. Dezember an der Egerton University nahe Nakuru in Kenia statt. Für Österreich kämpfen heuer der bereits WM-erfahrene Niederösterreicher Hannes Heigl und der ebenso talentierte Oberösterreicher Stefan Steiner um die begehrten Medaillen. Beide sind schon vor Ort und bereiten sich intensiv vor, um ihr Land bestmöglich zu vertreten. Keine leichte Aufgabe, denn die Erwartungen sind hoch. So gilt Österreich neben Irland als weltbeste Pflügernation mit bisher 15 WM-Titeln.
Sehr positiv ist, dass beide Teilnehmer bereits viele Erfolge im Leistungspflügen vorweisen können und topmotiviert sind. Mit dem 23-jährigen Jungbauer Hannes Heigl aus Ernsthofen (NÖ) startet ein erfahrener Drehpflüger, der unter anderem schon zweimal Gold bei Bundesentscheiden gewinnen konnte. Zudem hat er 2015 in Dänemark bereits WM-Erfahrung gesammelt. Auch dem 24-jährigen Beetpflüger Stefan Steiner aus Kematen an der Krems (OÖ) gelang es in zahlreichen Landes- und Bundesentscheiden Medaillen zu erzielen, bevor er sich im Vorjahr das WM-Ticket holte.
Als eine der wenigen Nationen hat Österreich bereits mit dem Training begonnen, nachdem der Transfer einige Zeit erforderte. Als besondere Herausforderung gestaltet sich nun der Untergrund. „Der Boden ist sehr klebrig und haftet an den Streichblechen an – egal, ob bei Kunststoff oder Stahl. Da geht es jetzt allen Nationen gleich. Das wichtigste Trainingsziel unserer Teilnehmer ist es derzeit, dieses Ankleben in den Griff zu bekommen. Wir arbeiten intensiv daran. Ansonsten gefällt es uns allen hier sehr gut, die Leute sind sehr nett und hilfsbereit. Trainingsflächen gibt es mehr als ausreichend“, berichtet Bernhard Altmann aus dem Trainer- und Betreuerteam. Gemeinsam mit den ebenso erfahrenen und preisgekrönten Pflügerprofis Josef Heigl, Johann Steiner und Georg Menitz sorgt er für eine optimale Vorbereitung der beiden Teilnehmer.
Als besonderes Ass im Ärmel der österreichischen Teilnehmer gilt neben ihrem Können und harten Einsatz auch ihre perfekte technische Ausrüstung. Dabei kann das österreichische WM-Team auch heuer auf die beste Unterstützung zählen. Ein besonderer Dank gilt den Sponsoren Mitas, Steyr Traktoren, Lindner, Genol und der Österreichischen Hagelversicherung.
Das Pflügen gilt seit jeher als Königsklasse unter den agrarischen Bewerben. „Beim Pflügen zählen vor allem die Tiefe der Furche, die gleichmäßigen Abstände und die einwandfreie mechanische Koordination durch die Pflüger. Diese Faktoren trennen sehr schnell die Spreu vom Weizen“, betont Johann Diwold, der Bundesleiter-Stellvertreter der Landjugend Österreich.
Die Pflüger-WM wird von der Weltpflügerorganisation (WPO) jedes Jahr in einem anderen Land veranstaltet. Es sind 44 Teilnehmer aus 23 Nationen am Start. Insgesamt umfassen alle Teams – Starter, Trainer, Betreuer, Schiedsrichter u.a. – rund 400 Personen, die somit gute Chancen zum Erfahrungsaustausch haben. „Österreich zählt bei der jährlich stattfindenden Weltmeisterschaft immer zu den ganz großen Favoriten“, berichtet Diwold.