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Trockenheit schmälert Erdapfelernte

Die Erdäpfelernte 2017 leidet in Österreich unter enormer Trockenheit, die Ausfälle und geringere Erträge zur Folge hat. Dennoch seien die gewohnten Qualitäten eingebracht worden, wenngleich viele Knollen heuer optisch etwas anders als sonst aussähen. Die durch den Klimawandel bedingte Dürre habe auch wieder die Wichtigkeit heimischer Züchtungen aufgezeigt. Diese seien an den Standort angepasst und hätten die Trockenheit besser vertragen können. Bewässerung sei für die heimischen Erdäpfelbauern ein Schlüsselfaktor gewesen, doch sei diese bei nicht einmal 20% der Anbaufläche möglich. „Natürlich hat sich die Trockenheit auf unsere Erträge ausgewirkt. Viele Bauern mussten schwere Verluste verbuchen. Aufgrund der leichten Flächenausweitung werden wir aber in der Lage sein, den heimischen Markt trotzdem wieder ganzjährig mit unseren ausgezeichneten Erdäpfeln versorgen zu können“, so Franz Wanzenböck, der Obmann der Interessensgemeinschaft Erdäpfelbau (IGE).

Sei man zwar heuer von Höchsterträgen weit entfernt, tue dies der Qualität keinen Abbruch. Vielmehr habe die Witterung Handlungsbedarf vor Augen geführt, wobei die Verantwortlichen vor allem in heimischen Züchtungen eine große Chance für die Zukunft sehen. „Es ist wichtig, heimische Sorten zu haben, die standortangepasst gezüchtet werden“ sagt IGE-Obmannstellvertreter Karl Scharitzer.

 

Ohne Bewässerung seien viele Erdäpfelbestände über den Sommer regelrecht verdurstet. Nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die verarbeitende Industrie ist eine kontinuierliche Versorgung mit Erdäpfeln wesentlich. Stärkeindustriekartoffeln wachsen überwiegend im Waldviertel. Der Kartoffelstärkemarkt hat sich in letzter Zeit sehr gut entwickelt. Aufgrund der trockenbedingt schlechten Erträge kann jedoch nicht die erwartete Menge eingefahren werden. Man rechne derzeit mit maximal 60 bis 70%. „Es ist daher nötig, Ernteversicherungen weiter auszubauen. Im Waldviertel ist Bewässerung derzeit nicht möglich, es muss daher geprüft werden, ob es auch für diese Region künftig Chancen gibt, die Wasserversorgung sicherzustellen“, so Alfred Sturm, der Obmann der Österreichischen Stärkekartoffelvereinigung“.