Agrarministerrat: Bio-Entscheidung vertagt
Nach jahrelangen Verhandlungen hätte heute ein Kompromiss für eine neue EU-Verordnung über die Produktion von Bio-Lebensmitteln von den EU-Agrarministern bestätigt werden sollen.
Doch das Thema wurde kurzfristig von der Tagesordnung genommen, weil im Vorfeld offensichtlich keine ausreichende Mehrheit für das Verhandlungsergebnis des sogenannten Trilogs absehbar war. „Dass die EU-Minister dem vorliegenden Kompromiss nicht zustimmen, ist ein Sieg der Vernunft, da er in vielen Punkten praxisfern ist, von einem Mehrwert gegenüber dem Status Quo ganz zu schweigen. Diese Entscheidung ist daher gut für die Biobäuerinnen und Biobauern in Europa. Wir hoffen, dass nun die längst überfälligen Nachbesserungen in enger Abstimmung mit den Praktikern der Branche endlich angegangen werden“, kommentiert Bio Austria Obfrau Grabmann die aktuelle Entwicklung.
2014 hatte die EU-Kommission einen Vorschlag für ein neues europäisches Bio-Recht vorgelegt. Die Österreichische Bundesregierung hat in den Verhandlungen immer konsequent Verbesserungen eingefordert. „Dass Bundesminister Rupprechter im EU-Ministerrat mehrmals massiv Kritik geübt und Nachbesserungen eingefordert hat, hat wesentlich dazu beigetragen, dass heute kein unzulänglicher Kompromiss durchgewinkt wurde“, so Gertraud Grabmann über die wichtige Rolle von Österreich als jenem Land mit dem höchsten Bio-Anteil in der EU. „Die Verhandler wären gut beraten, im Zeitfenster bis Ende des Jahres verstärkt auf die Erfahrungen von Österreich zurückzugreifen, um die Bio-Landwirtschaft voran zu bringen“.