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US-Farmer bauten viel weniger Weizen an

Die am Freitag am Abend veröffentlichte Flächenschätzung des US-Landwirtschaftsministeriums befeuert eine gegen Ende vorige Woche gestartete Rallye der internationalen Weizennotierungen zusätzlich. Demnach schränkten die US-Farmer die Weizenanbaufläche für die Ernte 2017 gegenüber dem Vorjahr (20,3 Mio. ha) um 9% auf 18,5 Mio. ha ein. Dies ist laut dem Washingtoner Ressort die kleinste Weizenfläche in den USA seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1919. Sowohl an der Chicagoer Terminbörse CBoT als auch an der Euronext in Paris reagierten die Notierungen noch am Freitag wie auch am Montag dieser Woche mit weitern Anstiegen. Der Dezember-Mahlweizenkontrakt in Paris für die neue Ernte 2017 zur Lieferung im Dezember bewegte sich am Montag am Nachmittag bei gut 184 Euro/t oder einem Plus von rund 1,4%.

Die stärkste Einschränkung des Anbaus erfuhr in den USA Winterweizen mit einem Minus von 9% und einer Fläche von 13,3 Mio. ha. Sommerweizen wurde um 6% auf 4,4 Mio. ha zurückgenommen. Davon entfällt das Gros der Fläche (4,2 Mio. ha) auf den sogenannten Hard Red Spring. Dies ist ein Weizen mit hohem Proteingehalt, der im Wettbewerb etwa mit dem österreichischen Premiumweizen steht. Der Hard Red Spring leidet neben der Produktionseinschränkung 2017 während der gesamten Vegetationsperiode zudem unter entweder zu wenig Niederschlag und Hitze oder unter zu viel Regenfällen. Beide Wetterextreme schmälern zusätzlich Erträge und Qualität. Hohe Weizenqualitäten wie diese werden in den Mühlen zum Aufbessern schwächerer Mahlweizen beigemischt, weshalb sie als Aufmischweizen bezeichnet werden. Der Markt für Aufmischweizen gilt im kürzlich gestarteten Wirtschaftsjahr 2017/18 im Gegensatz zu dem für einfache Mahlweizen weltweit als sehr knapp versorgt. Es werden daher entsprechende Qualitätsaufschläge auf die Preise erwartet. Der Kurs des an der Börse von Minneapolis (MGEX, Minneapolis Grain Exchange) gehandelte Future auf den Hard Red Spring (HRS) schoss in den letzten Tagen durch die Decke. Er näherte sich zur Lieferung im September am Montag der Schallmauer von 300 USD/t oder umgerechnet 262,88 Euro/t.