Kärnten experimentiert mit Hopfen
„Wenn wir in Kärnten schon Bier brauen, dann werden wir auch den Rohstoff selbst anbauen können“, mit diesen Worten kündigte Agrarlandesrat Christian Benger den Start für den Hopfenanbau in seinem Bundesland an. Die ersten Hopfen-Pflanzen wurden an der Landwirtschaftlichen Fachschule Ehrental eingesetzt, von hier aus sollen fünf weitere Standorte mit Pflanzgut beliefert werden.
Das Projekt entstand in enger Zusammenarbeit mit Hirter Brauerei-Chef Klaus Möller, den LFS sowie dem Obst- und Weinbauverband. „Das Klima in Kärnten müsste passen, denn auch im Weinbau sind wir erfolgreich. Ich bin froh, dass wir viele Betriebe haben, denen Regionalität wichtig ist und die wissen, dass wir nur so den Wirtschaftskreislauf im Land in Schwung halten“, so Benger. Der Versuch ist vorerst auf drei Jahre angelegt. Der Aufwand ist gering, die LFS übernehmen die Betreuung, die Pflanzen sind kostengünstig. Verarbeitet werden könnte der Kärntner Hopfen in 16 Brauereien im Bundesland, wenn der Reifegrad überprüft ist, die Inhaltsstoffe analysiert sind und damit feststeht, ob der Kärntner Hopfen zum Brauen überhaupt geeignet ist.
Sechs Versuchsstandorte gibt es an den LFS Ehrental, Litzlhof, Stiegerhof, Goldbrunnhof, Althofenb sowie in der Obst- und Weinbauversuchsanstalt St. Andrä. „Wir planen keinen großflächigen Anbau, aber als Nischenprodukt für die Landwirtschaft ist der Hopfen erfolgsversprechend“, betont der Landesrat. Damit werde wieder ein Kreis geschlossen: neue Einkommen für die Landwirtschaft, regionales Produkt für regionales Bier, Wertschöpfung im Land und Investitionen, die wiederum Arbeitsplätze wie auch Einkommen sichern.