Greenpeace: „Bienenkiller“ in vier von fünf Erdapfelfeldern
Bienen, Hummeln und andere Bestäuber seien in Österreich nach wie vor bedroht. Das würden aktuelle Testergebnisse von Greenpeace zeigen. Zum Anbau von Nahrungsmitteln werden in Österreich immer noch Neonicotinoide eingesetzt, so die Umweltschutzorganisation. Greenpeace hab in den zwei österreichischen Hauptanbaugebieten für Erdäpfel – im Marchfeld und in der Nähe von Hollabrunn – insgesamt sechs Erdproben genommen. Fünf der Proben kamen von herkömmlichen Feldern, eine stammte von einem Bio-Acker. Das Umweltbundesamt habe diese auf Pestizide untersucht. Das Ergebnis: In fast allen Feldern, auf denen Erdäpfel nach konventionellen Methoden angebaut werden, wurden Rückstände gefunden. Schon diese Woche wird in Brüssel über das weitere Vorgehen in Sachen Neonicotinoide verhandelt. Eine Entscheidung könnte bereits in den nächsten Wochen fallen. Greenpeace fordert Landwirtschafts- und Umweltminister Andrä Rupprechter auf, aus den Fehlern seines Vorgängers Berlakovich zu lernen und deutlich für ein vollständiges Verbot dieser Wirkstoffe einzutreten.
„Wer im Geschäft oder am Markt herkömmlich produzierte Erdäpfel kauft, muss damit rechnen, dass der Anbau Wildbienen und Hummeln geschadet hat. Solange diese gefährlichen Pestizide weiter eingesetzt werden, sind die wichtigen Bestäuber bedroht“, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich. Auf allen sechs beprobten Feldern waren in der Vorsaison Erdäpfel angebaut worden. Die Probennahme erfolgte im Februar und damit viele Monate nach dem Anbau. Während die Probe von dem biologischen Feld frei von chemisch-synthetischen Pestiziden gewesen sei, wurde in drei der fünf konventionellen Felder das Neonicotinoid Imidacloprid gefunden. Eine weitere Probe sei mit Chlorpyrifos belastet gewesen. „Die Ergebnisse zeigen leider klar: Neonicotinoide werden in Österreich in der konventionellen Landwirtschaft aller Risiken zum Trotz weiterhin eingesetzt“, so Theissing-Matei.