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Russland startet „Fernost-Hektar-Programm“

Seit voriger Woche hat jeder Staatsbürger Russlands Anspruch auf die kostenlose Nutzung eines bis zu 1 ha großen Grundstücks im Föderationskreis Ferner Osten. Das Programm beruht auf dem so genannten „Gesetz über den Fernost-Hektar“, das im Juni 2016 in Kraft getreten ist. Danach dürfen die bereitgestellten Grundstücke später gepachtet beziehungsweise ins Eigentum übernommen werden, und zwar nachdem diese fünf Jahre lang wirtschaftlich nach „jeglicher erlaubter Art“ genutzt wurden. Ziel des Vorhabens besteht in der Verhinderung der weiteren Abwanderung der Bevölkerung aus der ohnehin am dünnsten besiedelten östlichsten Großregion des Landes, auch wenn die Übersiedlung dorthin keine Bedingung für die Teilnahme ist.

In der bisherigen Testphase durften nur die Anwohner des Föderationskreises das Angebot nutzen. In einem Zeitungsinterview teilte der stellvertretende Ministerpräsident Russlands, Juri Trutnew, mit, dass dabei mehr als 36.000 Anträge gestellt worden waren. Bis Ende 2017 rechnet er mit mindestens 100.000 Interessenten. Mit über 6,2 Mio. km2 entfallen auf den Fernen Osten 36,4% des gesamten Territoriums Russlands. Allerdings liegt der Anteil der knapp 6,3 Mio. Personen zählenden Bevölkerung bei nur 4,9%.