Weiter Streit um Neonicotinoid-Auswirkungen
Die Industriegruppe Pflanzenschutz (IGP) stellt eine zuletzt von Greenpeace veröffentlichte Studie über die Auswirkungen von Pestiziden auf Wildbienen und andere Tiere deutlich in Frage. Als „wiederaufgewärmte Kampagnenwissenschaft“ kommentierte der IGP-Obmann Christian Stockmar die Ergebnisse. Bereits der Untertitel „eine Überprüfung der wissenschaftlichen Datenlage seit 2013“ beinhalte eine Reihe von Fehlern. „Die Studie umfasst keinesfalls die wissenschaftliche Datenlage seit 2013, sondern ist eine einseitige, tendenziöse und schwammige Zusammenfassung. So werden zahlreiche neue sowie aktuelle Studien und Daten nicht erfasst, die ergeben, dass Neonicotinoide bei sachgemäßem Einsatz kein Risiko darstellen. Das ist eine Literaturstudie ohne neue Erkenntnisse, bei der vielmehr noch neue Erkenntnisse bewusst ausgespart werden“, monierte Stockmar.
Für die IGP ist dies keinesfalls überraschend, beruft sie sich doch auf das renommierte Wirtschaftsmagazin Forbes, wonach Studienautor Dave Goulson ein Vertragspartner der NGO „Pestizid Aktions-Netzwerk“ UK (PAN) ist und Aktivist gegen Pflanzenschutzmittel (Quelle: https://goo.gl/Y6N2pW) sei.
„Das ist ein neuer Versuch von Greenpeace, das Bienenthema neu aufzuwärmen. Bereits zum Jahreswechsel wurden von Benjamin Lamp von der Veterinärmedizinischen Universität Wien Ergebnisse veröffentlicht, wonach Viren hauptverantwortlich für die hohen Bienenverluste sind“, so Stockmar. In einem Kurier-Bericht vom 31. Dezember 2016 sei Professor Karl Crailsheim, von der Karl-Franzens-Universität in Graz, zitiert worden: „Wenn Neonicotinoide richtig angewendet werden, sind sie sicher nicht die Hauptursache für große Bienenverluste.“
„Die IGP ist jedenfalls an einer seriösen Diskussion mit sachlichen Argumenten interessiert“, betonte Stockmar. „Wir haben deshalb einen Faktencheck zum Thema Bienenverluste erstellt und widerlegen die gängigen Mythen und Märchen, die von NGOs verbreitet werden.“