Wintersport mit Rücksicht im Wald
Der Winter lockt viele Sportbegeisterte in die Natur. Schneeschuhwanderer, Tourengeher und Alpinschifahrer sind dabei auch in oder neben den Wäldern unterwegs. Franz Reisecker, der Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich appelliert an alle, die gerne im Wald Sport betreiben, sich dabei so zu verhalten, dass es zu keinen Schäden an den jungen Bäumen kommt. Der Wald hat nicht nur große wirtschaftliche Bedeutung, vor allem im alpinen Gelände hat er auch wichtige Schutzfunktionen. „Es braucht Jahrzehnte, bis ein Baum vor Lawinen oder Vermurungen schützen kann, aber nur wenige Sekunden, in denen ein unachtsamer Schifahrer mit den scharfen Stahlkanten ein kleines Bäumchen ruiniert“, erläutert Reisecker.
Grundsätzlich können Schifahrer und Schneeschuhwanderer den Wald für ihren Sport nutzen. Im Bereich von Schiliften oder Seilbahnen ist das Abfahren allerdings nur auf markierten Pisten oder Schirouten gestattet. Das Skifahren im Wald daneben ist nach dem Forstgesetz verboten, wobei Geldstrafen bis zu 150 Euro verhängt werden können.
Das Langlaufen außerhalb von gespurten Loipen ist gesetzlich im Wald nur unter Anwendung der nötigen Vorsicht gestattet. Es ist daher darauf zu achten, dass Bäumchen nicht geknickt oder beschädigt werden. Ebenso muss auf Forsteinrichtungen, gelagertes Material et cetera geachtet werden. Mit diesen Normen soll sichergestellt werden, dass das sensible Ökosystem Wald nicht mutwillig gefährdet wird.
Auf Wiesen und Feldern bedarf das Langlaufen der Erlaubnis der Grundeigentümer. Gleiches gilt auch für das Anlegen von gespurten Loipen im Wald. Das Rodeln und Bobfahren im Wald gilt als Befahren, auch auf Forststraßen und sonstigen Waldwegen, und ist ohne Zustimmung des Waldeigentümers beziehungsweise Forststraßen-Erhalters nicht erlaubt. Damit soll auch verhindert werden, dass es zu Unfällen in Zusammenhang mit der Waldarbeit kommt.
„Wintersportler, die mit den Ressourcen der Natur schonend umgehen, schützen nicht nur die Umwelt, sondern minimieren auch das Verletzungsrisiko für sich selbst“, appelliert Reisecker an das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen und setzt fort: „Der Wald schützt uns alle, daher sollten wir bei der Nutzung des Waldes als Erholungsraum auch an den Schutz der Bäume denken.“