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Bio Austria: Politik muss jetzt handeln

 

„Ein Viertel aller Höfe in Österreich wirtschaftet bereits biologisch – das sind 25 Prozent! Diese Betriebe leisten einen essenziellen Beitrag zum Klima-, Umwelt- und Tierschutz. Es ist höchste Zeit, dass sie auch die politische Unterstützung bekommen, die sie dringend benötigen,“ erklärt Barbara Riegler, Obfrau von BIO AUSTRIA. „Es muss endlich sichergestellt werden, dass biologische Landwirtschaft attraktiver wird. Biologisches Wirtschaften sollte nicht nur der einfachere Weg sein, sondern auch wirtschaftlich rentabler.“

Die Situation der biologischen Landwirtschaft in Österreich ist angespannt: Immer mehr Bio-Betriebe kämpfen um ihre Existenz. Bereits das zweite Jahr in Folge haben mehrere hundert Bio-Betriebe aufgegeben. BIO AUSTRIA warnt eindringlich vor den Folgen dieser Entwicklung und fordert von der zukünftigen Bundesregierung wirksame Maßnahmen.

1. BIO AUSTRIA fordert eine klare und ambitionierte Strategie, um die Bio-Landwirtschaft langfristig zu stärken. Mit einem ressortübergreifenden Maßnahmenbündel soll der Bio-Absatz gesteigert und die notwendigen Voraussetzungen für eine entsprechende Ausweitung der Bio-Produktion geschaffen werden. Dies erfordert das Bündeln aller Kräfte und eine Mitsprache durch die Bio-Branche auf Augenhöhe.

2. Die Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Österreich muss Bio-Betriebe für ihre gesellschaftlichen Leistungen, wie Klimaschutz, Artenvielfalt und Tierwohl, besser honorieren. Durch die herrschenden Produktpreise können die erbrachten Gemeinwohlleistungen nur teilweise gedeckt werden. Für Bäuerinnen und Bauern muss die Entscheidung für die biologische Wirtschaftsweise ökonomisch vorteilhaft sein und mit Vereinfachungen einhergehen.

3. In Kantinen, Schulen und öffentlichen Einrichtungen soll der Anteil von Bio-Produkten deutlich gesteigert werden. BIO AUSTRIA fordert verbindliche Vorgaben für die Bundesbeschaffung, um den Absatz von bio-regionalen Lebensmitteln zu erhöhen und die regionale Wertschöpfung zu stärken.

4. Zur Absicherung der Gentechnik-freien Produktion muss das Recht auf Wahlfreiheit für Bäuerinnen und Bauern sowie für Konsument:innen auch für Neue Gentechnik abgesichert werden. BIO AUSTRIA fordert strikte Vorgaben insbesondere zur Rückverfolgbarkeit, Kennzeichnung, und Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der gentechnik-freien Landwirtschaft vor Verunreinigung.

5. Die biologische Landwirtschaft erfüllt die höchsten Anforderungen an das Tierwohl. Für mehr Fairness und Transparenz am Markt, muss sich dies in einer mehrstufigen Tierhaltungs-Kennzeichnung darin widerspiegeln, dass Bio als eigene und höchstwertige Stufe verankert wird.

„Es gibt keine Ausreden mehr. Der Konsens über die Bedeutung der Bio-Landwirtschaft ist da. Die zukünftige Bundesregierung ist am Zug, diese Punkte in einem ambitionierten Maßnahmenkatalog umzusetzen“, fordert Riegler.