Mit spitzer Feder gegen Betonschlinge
Das Land NÖ greift bei einer Kampagne zur Ostumfahrung in die psychologische Trickkiste. Der Psychiater Martin Omasits bringt mit Cartoons „den Wahnsinn dieser geplanten Betonschlinge“ auf den Punkt.
Stadt und Bezirk Wiener Neustadt werden derzeit mit Hochglanz-Prospekten zur Ostumfahrung überschwemmt. Beim Blick darauf schütteln aber viele verwundert den Kopf. Fehlt da nicht etwas? Genau, das Wort Ostumfahrung wird mit keiner Silbe erwähnt. Für den Psychiater und bekannten Cartoonisten Martin Omasits ein aufgelegter Elfmeter: „Da die Fakten gegen die Ostumfahrung sprechen und der Widerstand mittlerweile riesig ist, greifen die politisch Verantwortlichen in die Trickkiste. Solche Psycho-Spielchen ändern aber nichts daran, dass das Projekt nicht mehr zeitgemäß ist und immer mehr Menschen genau das durchschauen. Im Gegenteil: Wer lässt sich schon gerne für dumm verkaufen? Mit meinen Cartoons bringe ich den Wahnsinn dieser Werbekampagne und der geplanten Betonschlinge auf den Punkt.“
Die Ostumfahrungs-Kampagne zweier Wiener Werbeagenturen ist eine Kurzschlussreaktion vom Land NÖ auf den wachsenden öffentlichen Druck. In Wiener Neustadt haben über 1.100 Menschen für eine Volksbefragung unterschrieben. In Lichtenwörth läuft die Unterschriftenaktion noch. Die Initiator:innen haben bereits über 600 Unterschriften beisammen. Zum Vergleich: Bei der letzten Wahl gab es 1.537 gültige Stimmen. Kürzlich sorgte auch eine Pressekonferenz in der bedrohten Fischa-Au mit drei renommierten Wissenschaftlern aus den Bereichen Verkehr, Biodiversität und Klimapolitik für österreichweites Aufsehen.
Irene Nemeth von der Initiative „Vernunft statt Ostumfahrung“: „Die Werbekampagne geht nach hinten los. Der Bau hat noch nicht begonnen und es gibt noch nicht einmal eine aktuelle Kostenaufstellung. Zeit genug also für verantwortliche Politiker, endlich auf die Sorgen und Wünsche ihrer Bevölkerung einzugehen. Jetzt ist es angesagt, die Bevölkerung zu befragen, anstatt sie für dumm zu verkaufen.“