Foto: NÖ Bauernbund

Ukrainischer Genweizen in unserem Brot?

 

Mit der heutigen Resolution zum EU-Getreideabkommen sorgt der Bauernbund und der NÖ Landtag für ein klares Zeichen für die heimischen Konsumenten und Bauern.

„Der Krieg in der Ukraine hat Marktverwerfungen ausgelöst, egal ob am Energiemarkt oder bei Agrargütern. Mit der russischen Blockade des Seeweges als Handelsroute für ukrainisches Getreide insbesondere nach Afrika brauchte es Lösungen, damit die Lebensmittel dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Heute zeigt sich, dass das aktuelle EU-Abkommen diesen Zweck nicht erfüllt und dringend nachgebessert werden muss“, so NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek.

Hintergrund ist, dass die Agrargüter wie ukrainischer Weizen, vielerorts nicht wie vorgesehen im Nahen Osten und in Afrika ankommen, sondern in den EU-Staaten zu Lebensmitteln weiterverarbeitet wurden.

Nemecek fordert nun Konsequenzen: „Lebensmittel müssen dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.“ Ebenso sieht der Bauernbund eine Täuschung der Konsumenten vorliegen, denn aktuell werde für Brot, Semmeln und anderen Backwaren in Österreich auch ukrainisches Getreide verwendet. Dieses entspricht aber nicht den hohen österreichischen Standards. „Wer denkt in Österreich schon daran, dass in unserem Brot und Kaisersemmeln nun ukrainischer Gen-Weizen steckt?“, sorgt sich Nemecek um die Transparenz bei Lebensmitteln

Österreichs Konsumenten können derzeit kaum feststellen woher das Getreide und Mehl für Brot, Semmeln und Backwaren kommen. Darum drängt Nemecek auf eine rasche Umsetzung des AMA-Gütesiegels im Getreidebereich, sowie einer Marketingoffensive für Österreichisches Getreide.

„Mithilfe dieses für die Landwirtschaft wichtigen Gütesiegels können die Konsumenten dann gezielt zu regionalen Produkten greifen. Ursprung und Qualität sind wichtige Merkmale bei der Kaufentscheidung, gerade bei Lebensmitteln“, erklärt Nemecek die große Bedeutung der Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln.

Die Resolution besagt, dass „die EU-Kommission sicherstellen muss, dass ukrainische Agrarprodukte an ihren Bestimmungsort ankommen und nicht zu Marktstörungen in Europa führen. Angesichts dieser Herausforderungen wird die Bundesregierung daher dringend aufgefordert, sich für eine Adaptierung und Neugestaltung des Getreideabkommens zwischen der Europäischen Union und der Ukraine einzusetzen.“