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Offener Brief an Präsidentin von der Leyen

 

In einem gemeinsamen Offenen Brief an Ursula von der Leyen, forderten heute 116 Organisationen die Fortführung des Green Deal, den sie als „das wohl wichtigste europäische Meilensteinprojekt dieses Jahrhunderts“ bezeichneten. Forderungen nach einer weiteren Aussetzung von Umweltauflagen in der GAP, wie das Einackern der Brachflächen, seien hingegen abzulehnen, so die Unterzeichner.

Die Unterzeichner weisen darauf hin, dass die Forderung nach weiteren Aussetzungen der Umweltmaßnahmen der GAP (Bereitstellung von Flächen für die biologische Vielfalt, Fruchtfolge, Verzicht auf Pestizide etc.) und die Rücknahme der Gesetzesvorschläge zur Renaturierung und Reduzierung von Pestiziden nicht nur einem breiten wissenschaftlichen Konsens widersprächen, sondern auch im Widerspruch zu christlichen Grundwerten stünden, wie sie im Manifest der Europäischen Volkspartei Die Zukunft der Christdemokratie dargelegt seien. Dort heiße es, dass die ökologische Krise „das bedrohe, was unsere Welt bewohnbar mache“, weshalb wir „nicht so weitermachen können […] wie in der Vergangenheit“, sondern uns bemühen müssen, „eine Welt zu hinterlassen, in der Leben bleibe.“

Ein Faktencheck von Umwelt- und Agrarorganisationen entlarve die Argumente, die von überwiegend konservativen Politikern vorgebracht worden seien, um die Aussetzung der wichtigsten GAP-Umweltauflagen für die Jahre 2022 und 2023 durchzusetzen, als unhaltbar. Die Aussetzung der GAP-Umweltauflagen habe keinen erkennbaren Beitrag zur Ernährungssicherheit geleistet. Sie ginge jedoch zu Lasten der Umwelt und der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft, da Maßnahmen zum Schutz bestäubender Insekten und zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit eingestellt worden seien. Mit ihrem Offenen Brief wenden sich die mehr als 100 Organisationen der Zivilgesellschaft entschieden gegen eine weitere Verlängerung dieser fehlgeleiteten Maßnahmen, wie sie die EVP bereits gefordert habe.