Goldschakal in Wien nachgewiesen
Nach einem Verkehrsunfall mit einem Goldschakal im Norden Wiens, konnte erstmals das Auftreten des Tieres, der etwas größer ist als ein Fuchs, in der Bundeshauptstadt bestätigt werden. Bis Anfang 2023 konnte in Österreich in allen Bundesländern das Auftreten von Goldschakalen (Canis aureus) bestätigt werden – bis auf Vorarlberg und Wien. Auch wenn es bereits seit Längerem mündliche Hinweise zu Sichtungen von Goldschakalen in Wien gab, fehlten zweifelsfreie Beweise jedoch bislang. „Für das ungeübte Auge sind Fuchs und Goldschakal leicht zu verwechseln. Unterscheidungsmerkmale sind unter anderem der deutlich kürzere Schwanz des Goldschakals und seine hellen Ohren. Für eine eindeutige wissenschaftliche Bestätigung bedarf es eines Fotos, Videos oder des Körpers eines verendeten Tiers“, erklärt Jennifer Hatlauf, die das Goldschakalprojekt an der Universität für Bodenkultur Wien leitet.
Anfang des 20. Jahrhunderts noch sehr selten, breitet sich der Goldschakal in den vergangenen Jahrzehnten von seinem ursprünglichen Habitat auf dem Balkan aufgrund steigender Temperaturen auf natürliche Weise in Europa aus. Seit 1987 gibt es vereinzelte Nachweise in Österreich. Gesammelt und koordiniert werden Hinweise und Meldungen seit 2015 vom Goldschakalprojekt Österreich, welches am Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Boku angesiedelt ist.