500.000 km rein mit Biodiesel
Etwas Rost hat er angesetzt, aber seine Treibhausgas-Bilanz ist glänzend. Der Biodiesel-PKW des TFZ-Straubing hat die 500.000 km Grenze geknackt. Das Auto hat während 20 Jahren mehr als 67 Tonnen CO2 eingespart. Der PKW, ein VW Passat, wurde 2001 als Dienstauto angeschafft. „Wir haben uns schon sehr früh Gedanken gemacht, wie wir als Einrichtung des Freistaates Bayern unseren Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten können. Unser Dienstfahrzeug sollte deshalb nicht mit fossilem Diesel fahren“, erinnert sich Dr. Bernhard Widmann, Leiter des TFZ. Biodiesel galt damals als vielversprechende Alternative zu fossilen Kraftstoffen. Zudem mussten in der Landwirtschaft Flächen stillgelegt werden, um die Nahrungsmittelpreise zu stabilisieren. Landwirten war es aber gestattet, Nachwachsende Rohstoffe auf Brachflächen anzubauen. Der Weg für Raps und damit Biodiesel war geebnet.
„Als Forschungseinrichtung zu Nachwachsenden Rohstoffen hat uns natürlich interessiert, wie sich Biodiesel in PKWs langfristig schlägt, da er von vielen Autofahrern als kritisch eingestuft wurde“. Heute steht fest: „Der Motor des PKWs ist intakt. Über die gesamte Laufzeit wurden keine kraftstoffspezifischen Mängel festgestellt.“ Für den Individualverkehr sei Biodiesel aber zu schade, ist sich Widmann sicher. „Biogene Kraftstoffe gehören z.B. in die Land- und Forstwirtschaft, in Maschinen, die wir auf lange Sicht nicht elektrifizieren können, weil das Gewicht der Batterien für die erforderliche Leistung einfach zu schwer ist.“ Um die gleiche Betriebsdauer eines Traktors mit 400 l Dieseltank zu erreichen wären über 8 t Li-Ionen Akkus nötig.
In vielen Forschungsprojekten begleitet das TFZ den Einsatz von pflanzenölbasierten Kraftstoffen. Für die Landwirtschaft ist der Umstieg auf klimaschonende Biokraftstoffe ein bedeutender Stellhebel, um die Klimaschutzziele im eigenen Sektor zu erreichen. Von den rund 10 Mio. Tonnen Treibhausgasen, die es im Sektor Landwirtschaft im Zeitraum von 2020 bis 2030 in Deutschland noch einzusparen gilt, könnten rund 4,2 Mio. Tonnen allein durch Einsparung und den Umstieg auf alternative Antriebssysteme erreicht werden, so die Erkenntnisse aus der TFZ-Forschung.
Infos zu aktuellen Forschungsprojekten sind unter www.tfz.bayern.de/biokraftstoffe zu finden