Weinberger mahnte Maßnahmen gegen Klimakrise ein
Der R20 Austrian World Summit, die größte internationale Klimaschutzkonferenz, ging in die nächste Runde. Best-Practice-Beispiele sowie eine engere Vernetzung und Kooperation von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien zur Erreichung der Pariser Klimaziele standen am Dienstag im Mittelpunkt von Arnold Schwarzeneggers Klimaschutzinitiative R20 in der Wiener Hofburg. Unter den prominenten Rednern war auch der Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger.
„Die Klimakrise ist Realität. Die Ursachen liegen auf der Hand. Tag für Tag steigt die CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Sie wird quasi als Mülldeponie missbraucht und die ist nun beinahe voll. Die wissenschaftliche Diagnose ist also klar: Die Menschheit sägt, wenn wir so weitermachen wie bislang, an ihrem eigenen Ast. Therapieansätze gibt es, international und national. Eine vollständige Heilung ist aber laut Wissenschaft jetzt bereits ausgeschlossen. Es braucht dringend einen gesellschafts- beziehungsweise wirtschaftspolitischen Wandel und ein Umdenken jedes Einzelnen“, so Weinberger in seinem Appell im Rahmen der Paneldiskussion an die mehr als 1.200 internationalen Teilnehmer der Konferenz, unter anderem mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen, UNO-Generalsekretär António Guterres, der Klimaaktivistin Greta Thunberg und dem norwegischen Ski-Idol Aksel Lund Svindal.
Folgendes Maßnahmenbündel ist in Österreich aus der Sicht Weinbergers zur Erreichung des Pariser Klimaschutzabkommens erforderlich: der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, die Förderung regionaler Lebensmittel, die Eindämmung des fortschreitenden Bodenverbrauchs sowie die Beschränkung auf maximal 2,5 ha pro Tag, die Mobilisierung von Leerstand in der Größenordnung von mehr als 40.000 ha (entspricht der Größe der Stadt Wien) durch Anreizsysteme, die Umsetzung der Bioökonomiestrategie, wo fossile Energieträger durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden, sowie das Bekenntnis zur ökosozialen Steuerreform, da Ökologie und Ökonomie keinen Widerspruch darstellen.
„Wir müssen endlich Folgendes begreifen: Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind zentrale Treiber für Jobs und Wohlstand in unserem Land. Wer hier auf die Bremse tritt, schadet unserer Volkswirtschaft und wir werden sehr verletzbar. Wir müssen in den Klimaschutz investieren, ansonsten werden die Schäden und die Anzahl der Klimaflüchtlinge weiter zunehmen. Nur konsequenter Klima- und Bodenschutz schafft nachhaltig Arbeitsplätze, sichert die Ernährung der Menschen in Städten sowie am Land und hinterlässt unseren Kindern eine intakte Umwelt und Natur für eine lebenswerte Zukunft“, so Weinberger.
Im Bild: Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender ÖBB-Holding AG, Klimaaktivistin Greta Thunberg, Kurt Weinberger, ÖHV-Vorstandsvorsitzender