Waldbrandmanagement in Baden-Württemberg
Waldbrand – noch bis vor Kurzem kaum ein Thema in unseren Breiten. Aber der Klimawandel ändert vieles. Umso wichtiger ist es, sich nachhaltig auf die neuen Bedingungen einzustellen. Die Waldforschung Baden-Württembergs arbeitet dafür eng mit der Feuerwehr zusammen – nicht erst wenn es bereits brennt, sondern auch in der Prävention von Waldbränden. Am 15. Februar zeigten Expertinnen und Experten auf einer ausgebuchten Veranstaltung, wie modernes Waldbrandmanagement aussieht.
Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) ist an mehreren Forschungsprojekten rund um das Thema Waldbrand beteiligt und hat dabei neue Ansätze für das Waldbrandmanagement entwickelt, die speziell auf die Verhältnisse in Baden-Württemberg mit seiner intensiven Mischung von Waldflächen unterschiedlichen Brandverhaltens sowie die teilweise enge Verzahnung von Siedlungs- und Verkehrsflächen und Wald angepasst sind.
Zusammen mit Vertretern der Feuerwehr stellten Expertinnen und Experten auf einer Informationsveranstaltung vor, wie modernes Waldbrandmanagement aussieht – noch vor dem Start in die neue Waldbrandsaison. Bereits im Frühjahr steigt die Gefahr nämlich wieder deutlich.
Als international anerkannter Experte für Waldbrände wirft Alexander Held vom Europäischen Forstinstitut (EFI) einen Blick auf die Faktoren, auf die es in einem erfolgreichen Waldbrandmanagement ankommt: „Internationale Erfahrungen zeigen, dass Kommunikationsprobleme an der Schnittstelle zwischen Forst und Feuerwehr häufig die größte Schwachstelle darstellen. Baden-Württemberg setzt hier die richtigen Schwerpunkte und macht mit dem Start in eine gemeinsame Information und Ausbildung einen großen Schritt nach vorne.“
Dr. Christoph Hartebrodt, Abteilungsleiter an der FVA spricht bereits aus Erfahrung, denn in der nördlichen Rheinebene wurde eine Modellregion gegründet, in der die Prävention von Waldbränden erforscht wird. „Ein wichtiges Ergebnis der Arbeit in der Modellregion ist, dass gemeinsames Arbeiten einen gleichen Informationsstand voraussetzt. Durch die Ergebnisse sind wir nun auf Anfrage in der Lage, den Feuerwehren und Forstbehörden wichtige Informationen zur Entzündbarkeit und potenziellen Brandintensität verschiedener Waldflächen und Lage von wichtigen Schutzgütern bereitzustellen.“ Feuerwehr und Forstverwaltung seien sich einig, dass eine verstärkte Zusammenarbeit der wesentliche Schlüssel dafür ist, das Waldbrandgeschehen auch künftig unter Kontrolle zu halten.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde darüber hinaus auch vorgestellt, welche Informationen bereits heute digital zur Verfügung stehen und bei der Erstellung von Waldbrandmanagement-Konzepten auf regionaler Ebene genutzt werden können. Mit diesen GIS-basierten Informationen stehen den Forstbehörden künftig wichtige Informationen zur Verfügung, die für die Planung von Präventionsmaßnahmen bis hin zur Unterstützung der Waldbrandbekämpfung genutzt werden können.
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