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Waitz bedauert unbegrenzten Primärholzeinsatz

 

Anlässlich der Abstimmung im EU-Parlament zur Erneuerbaren-Energien-Richtlinie, äußert sich Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen und Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei: „Ein schneller und ambitionierter Umstieg auf Erneuerbare Energien und der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas sind unumgänglich. Die neue Richtlinie gibt die Leitplanken für die EU mit einem Erneuerbaren Ziel von 42,5% bis 2030 vor. Ein Wermutstropfen bleibt: Die Mitgliedstaaten haben gegen das Europäische Parlament durchgesetzt, dass Primärholz, also jene Biomasse, die direkt aus dem Wald kommt und direkt für den Zweck der energetischen Nutzung geerntet wird, unlimitiert in Biomasseanlagen genutzt werden darf, zum Nachteil unserer Natur, aber auch unserer kleinen, regional belieferten Biomasseanlagen. Der erneute Katastrophensommer hat gezeigt, dass wir gesunde Mischwälder brauchen, die vor Übernutzung, Kahlschlägen und Waldbränden geschützt werden müssen.“

„Abgesehen davon, dass dies mit Blick auf die Klimakrise, den Zustand vieler europäischer Wälder und die teils sehr langen Lieferwege recht bedenklich ist, ist es auch ein Nachteil für kleine Regionalanlagen. Denn diese werden oft lokal und von kleineren Waldbauern beliefert, die in der Regel darauf bedacht sind, Holz bestmöglich zu verwerten. In der Biomasseanlage landen also nur die nicht höherwertig verwertbaren „Reste“ – wobei natürlich die Frage gestellt werden kann, ob es überhaupt so etwas wie „Reste“ bei Holz gibt.“

Die EP-Position habe noch eine Limitierung vorgesehen, diese fiel aber aufgrund des Drucks der Mitgliedsstaaten. Die (sehr) großen Anlagen, die im großen Stil einkaufen, teilweise auch von weither importieren, seien so durch ihre schiere Größe im Vorteil.