Wachsende Nachfrage nach Wirtschaftsdünger
Im Gegenzug profitiert die österreichische Landwirtschaft laut Moosbrugger von hohen Grünlandanteil, von der großen Bedeutung der Tierhaltung sowie von regionalen Kreisläufen. Das ergibt tendenziell einen hohen Selbstversorgungsgrad bei regionalen Eiweißfuttermitteln und damit verbundenem Wirtschaftsdünger, der die Betriebe gegenüber den derzeitigen Turbulenzen am Markt widerstandsfähiger mache. Eigene Handelsplattformen wie etwa die Güllebörsen in Deutschland gibt es in Österreich nicht. „Wenn Wirtschaftsdünger überhaupt gehandelt wird, dann in der Regel kleinräumig und somit quasi von Nachbar zu Nachbar“, so Moosbrugger.
Generell sind die Wirtschaftsdüngermengen in den letzten Jahren zurückgegangen, wie sich aus dem österreichischen Inventur-Report 2021 des Umweltbundesamtes ergibt. So verringerte sich die Menge des benötigten Stickstoffs von 143.000 t im Jahr 1990 auf rund 125.000 t im Jahr 2019. Als Gründe führt Moosbrugger sinkende Nutztierbestände sowie den Umstand an, dass die Fütterung immer besser auf den Bedarf der Tiere abgestimmt werde.