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Vogelgrippe so heftig wie nie zuvor

Die Vogelgrippe hat Europa seit Oktober 2021 bis jetzt so heftig getroffen wie nie zuvor. Es handle sich um den „verheerendsten Ausbruch“ der Geschichte, erklärten die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) sowie die EU. Zwischen Oktober 2021 und September 2022 seien rund 2.500 Vogelgrippe-Ausbrüche in landwirtschaftlichen Betrieben in 37 europäischen Staaten festgestellt worden, berichtet Dow Jones News.

Der EFSA zufolge wurden in diesem Zeitraum rund 50 Mio. Vögel gekeult. Die Zahl der tatsächlich im Zusammenhang mit der Vogelgrippe getöteten Tiere dürfte noch höher liegen: Die präventiven Keulungen von Hühnern, Enten und Puten, die im Zusammenhang mit den Ausbrüchen durchgeführt wurden, seien in dieser Zahl nicht inbegriffen, erklärte die EFSA. Erstmals habe es zudem keine deutliche Trennung zwischen zwei Epidemiewellen gegeben, da das Virus im Sommer nicht unter Kontrolle gebracht worden sei. Im Herbst 2022 wütete die Epidemie zudem stärker als im Vorjahreszeitraum: Die Zahl der infizierten Betriebe lag demnach um 35% höher.

Zwischen 2. September und 10. Dezember 2022 wurden rund 400 Ausbrüche in landwirtschaftlichen Betrieben in 18 europäischen Ländern registriert. Das Virus wurde auch mehr als 600 Mal bei Wildvögeln, vor allem Enten und Schwänen, nachgewiesen. Dem Bericht zufolge könnte dies zur Übertragung des Virus über mehrere Betriebe hinweg beigetragen haben. Europäische Gesundheitsbehörden prüfen derzeit die Möglichkeit, die Ausbreitung des Virus durch Impfungen zu stoppen.

Die Vogelgrippe ist für die infizierten Tiere selbst tödlich, für den Menschen in der Regel aber ungefährlich. Allerdings kann H5N1 in seltenen Fällen auch auf Menschen übertragen werden und dann schwere Erkrankungen auslösen