UBV beim Bauernkongress in Bukarest
In Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens, fand von 23. bis 25. Oktober 2024 der diesjährige
europäische Bauernkongress (Copa-Cogeca) statt. Vom Unabhängigen Bauernverband (UBV) war
LK-Rat ÖR Johann Großpötzl aus Sigharting mit dabei. Nach zwei Kongresstagen gab es am dritten Tag Exkursionen zu rumänischen Bauernhöfen.
Zu Beginn beklagte die CEMA (European Agricultural Machinery Industry Association) einen Umsatzrückgang in der Landtechnik und Agrartechnologie in der EU um 40 Milliarden Euro. Die Industrie ist bestrebt, so schnell wie möglich wieder das alte Niveau zu erreichen. Die CEMA fordert daher, die Förderungen umzuschichten und von der 1. Säule der GAP in die 2. Säule zu verschieben. Das hieße im Ergebnis die Flächenprämie abzuschaffen!
Johann Großpötzl nutzte den Kongress zu einem intensiven Gedankenaustausch mit vielen Entscheidungsträgern auf nationaler und internationaler Ebene; mit drei Persönlichkeiten konnte er
intensiver diskutieren.
Die rückläufige Milchproduktion in Irland war Gesprächsthema mit Enda Buckley, Direktor der Carbery Molkerei in Irland/Kerrygold. Univ. Prof. Peter Strohschneider von der Uni München leitet als Sonderberater den im Jänner 2024 eingerichteten Strategischen Dialog über die Zukunft der EU-Landwirtschaft. Er ist der Meinung, dass die Flächenförderungen fallen sollten und die Konsumenten bereit sein müssen, die Ausgaben für Lebensmittel von derzeit 11 % in Deutschland und Österreich auf 15 % zu steigern.
Jan Dolezal, Präsident der europäischen Junglandwirte, nannte das EU-Parlament eine Blase, wo der Einfluss der NGOs außer Kontrolle geraten sei. Sie wollen den Viehbestand in der EU um 15 20 % absenken. Er meint, es sei dringend notwendig, vom Green Deal wegzukommen. Er zitierte den italienischen Wirtschaftswissenschaftler Mario Draghi, der meint, seit 2000 herrsche in der EU ein Gouvernanten-System, das heißt, dass die falschen Experten am Steuer sind. Seiner Meinung sind viel zu viele Reglementierungen in zu kurzer Zeit verordnet worden. Viele Teilnehmer des Bukarester Kongresses glauben, dass es trotz aller Beteuerungen möglich ist, dass das Mercosur-Abkommen noch vor Weihnachten verabschiedet wird.