Die USA drohen erneut mit Einfuhrzöllen für Milch aus Kanada. US-Präsident Donald Trump will damit seine Milcherzeuger schützen. Auslöser für den jüngsten Milchstreit sind einige Landwirte aus dem US-Bundesstaat Wisconsin. Ihnen kündigte eine kanadische Molkerei den Liefervertrag. Trump sprach daraufhin von „unfairen Handelspraktiken“ und drohte mit Strafzöllen auf kanadische Molkereiprodukte. Bereits vergangene Woche hatte Trump beim Besuch eines Werkzeugherstellers in Wisconsin die kanadische Milchmarktpolitik kritisiert .

In dieser angespannten Lage besucht EU-Agrarkommissar Phil Hogan zunächst die USA und in der nächsten Woche Kanada. Hogan will vor allem in Kanada für Qualitätserzeugnisse aus der Europäischen Union werben. Die EU ist Partnerland auf der größten kanadischen Nahrungsmittelmesse SIAL in Toronto. Mit dem Ceta-Abkommen erhält die europäische Milchindustrie ein Einfuhrkontingent für 18.500 t Käse. Allerdings sind die Einzelheiten für die Abwicklung der Importe noch nicht geregelt. Bei dem aktuellen Überangebot an Milch hat Kanada wohl keine Eile mit einer Marktöffnung.