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Strukturwandel – keine Trendwende absehbar

Gab es 2010 noch 173.300 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, ist ihre Zahl zehn Jahre später, wie die Statistik Austria anhand vorläufiger Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung feststellt,  2020 um 10% weniger. Damit setzt sich der Trend der Betriebsvergrößerung fort. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der heimische Agrarsektor nach wie vor von Familienbetrieben dominiert ist und kleine Strukturen stark vertreten sind. 86.700 bäuerliche Betriebe oder 56% hielten 2020 auch Nutztiere, 2010 waren es noch 63% gewesen. Der Anteil der Bio-Betriebe lag vor zehn Jahren noch bei 14% jetzt aber bei 20%. Mehr als 25% der Fläche werden biologisch bewirtschaftet Der mit 91% weitaus größte Anteil der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe wird in Österreich nach wie vor von Familien geführt.

Der Trend zu größeren Betrieben ist ungebrochen: Wurde vor rund zehn Jahren von einem Hof im Durchschnitt eine Gesamtfläche von 42,4 ha bewirtschaftet, so waren es 2020 45,1 ha. Bei der landwirtschaftlich genutzten Fläche (Ackerland, Haus- und Nutzgärten, Dauerkulturen, Dauergrünland) verlief die Entwicklung mit einer Steigerung von 18,8 auf 21,1 ha ähnlich. Die forstwirtschaftlich genutzte Fläche nahm seit 2010 im Schnitt von 23,4 auf 25,1 ha zu.

Diese Tendenz setzte sich auch in der Tierhaltung fort: Mittlerweile hält ein österreichischer Bauernhof 34 Rinder, vor zehn Jahren im Durchschnitt 28 Rinder. Der durchschnittliche Schweinebestand erhöhte sich seit 2010 von 85 auf 111 Tiere.

„Der Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzfläche um 7,5% seit 2010 gibt uns zu denken. Wenn wir in Zukunft Lebensmittel in Österreich produzieren wollen, dann müssen wir gerade auch dem Bodenverbrauch und der Versiegelung von Flächen entgegenwirken“, betont Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger.

Detaillierte, endgültige Ergebnisse zur Agrarstrukturerhebung 2020 werden von der Statistik Austria im zweiten Quartal 2022 veröffentlicht.