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Stimmung bei deutschen Bauern erholt sich

Die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Landwirte hellt sich weiter auf. Nach den neuesten Daten des Konjunkturbarometers Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) vom Juni 2017 wird die weiter verbesserte Stimmungslage in der Landwirtschaft allerdings mehr von den Zukunftserwartungen als von der aktuellen wirtschaftlichen Lage getragen. Das zeigt sich auch bei der Investitionsbereitschaft, die zwar im Jahresvergleich wieder deutlich angestiegen ist, aber das Niveau der Jahre vor der Preiskrise 2015/16 bei weitem nicht erreicht.

31% der Landwirte wollen in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es entsprechend nur 20%. Das für die nächsten sechs Monate geplante Investitionsvolumen liegt bei 4,3 Mrd. Euro. Das sind zwar 1,3 Mrd. Euro mehr als ein Jahr zuvor, aber fast ein Drittel weniger als in den Jahren 2013 und 2014, in denen das geplante Investitionsvolumen entsprechend noch jeweils bei gut 6 Mrd. lag. Die wieder anziehende Investitionstätigkeit der deutschen Landwirtschaft hat aus Sicht des DBV auch eine positive Wirkung für die Wirtschaftskraft ländlicher Räume. Investitionen in eine leistungsfähige Landwirtschaft sichern auch viele Arbeitsplätze in den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen.

Vom aktuell geplanten Investitionsvolumen in Höhe von 4,3 Mrd. Euro entfallen auf den Bereich Ställe und Stalltechnik 2,3 Mrd. Euro (gegenüber Vorjahr: +0,5 Mrd. Euro). Mit 0,9 Mrd. Euro fallen die vorgesehenen Maschineninvestitionen im Jahresvergleich ebenfalls deutlich höher aus. Gleichzeitig steigen die Investitionsvorhaben in den Bereichen Erneuerbare Energien und private Wohngebäude deutlich an.

Auf der Notenskala von 1 bis 5 wird die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung im Durchschnitt der Betriebe mit 2,92 bewertet. Die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Situation erreicht mit 2,85 einen geringfügig besseren Wert. Gegenüber März fällt die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Situation deutlich positiver aus und zwar in allen Betriebsformen. Die im Zeitvergleich relativ hohen Zukunftserwartungen sind im Juni gegenüber März nahezu unverändert geblieben. Allerdings sind die Entwicklungen in den Betriebsformen uneinheitlich. Futterbaubetriebe blicken besonders optimistisch auf ihre wirtschaftliche Situation in den nächsten zwei bis drei Jahren. Ackerbau- und Veredlungsbetriebe erwarten dagegen im Durchschnitt keine nennenswerte Veränderung ihrer wirtschaftlichen Lage.