Foto: LK-Steiermark

Steirische Weidegänse wie warme Semmeln

Optimistisch blicken die steirischen Weidegans-Bauern in die laufende Gansl-Saison. Sie erreicht ihren Höhepunkt zu Martini und dauert bis Weihnachten. Mittlerweile ziehen bereits 42 steirische Bauern 7.500 Gänse auf und haben darin eine saisonale Nische für ihren Hof gefunden. Präsident Franz Titschenbacher: „Steirische Weidegänse sind sehr gefragt. Die Steirerinnen und Steirer schätzen die besonders zarte Qualität durch die Weidehaltung, die Frische und Regionalität.“ Speziell in der Landgastronomie und in verlesenen Fleischerfachgeschäften haben sich in den vergangenen Jahren tragfähige Partnerschaften zwischen Bauern, Wirten und Fleischern entwickelt. Und: Viele private Stammkunden halten ihren „Ganslbauern“ die Treue. „Heuer sind die steirischen Weidegänse bereits weitgehend verstellt. Es empfiehlt sich künftig, diese bereits im März zu reservieren, damit die Ganslhalter die Wünsche ihrer Kunden bestmöglich erfüllen können“, betont Margit Fritz, Obfrau der steirischen Weidegansbauern.

Die steirischen Weidegänse ernähren sich vorwiegend vom Gras ihrer Weiden und etwas Getreide. Daher wachsen sie auch wesentlich langsamer als importierte Schnellmastgänse. Während die heimischen Weidegänse fünf bis sieben Monate auf den Weiden verbringen können, sehen die Schnellmastgänse nie eine Weide und werden in nur kurzer Zeit im Stall gemästet. Die Weidefläche der steirischen Weidegänse ist großzügig bemessen – pro Hektar werden etwa 100 bis 120 Tiere gehalten. Die steirischen Ganslbauern halten durchschnittlich 178 Tiere. Von den 42 steirischen Ganslhaltern sind sieben biozertifiziert. Sie halten 725 Bio-Weidegänse. 

Obwohl in Österreich bereits rund 150.000 Weidegänse gefüttert werden, werden hierzulande überwiegend Gänse aus Ungarn, Polen, Frankreich, Tschechien und der Ukraine zubereitet. In den vergangenen Jahren hat Gänsehaltung ständig zugenommen. „Auch in Zukunft ist mit leichten Steigerungen zu rechnen. Ziel ist es, den Selbstversorgungsgrad in den nächsten Jahren von derzeit 28 auf 35 Prozent zu erhöhen“, sagt Margit Fritz.

Die Marke „Steirische Weidegans“ hat sich zu einer begehrten Regionalmarke entwickelt – sie macht auf die besonders tierfreundlich gehaltenen heimischen Weidegänse aufmerksam.  Weidegänse liefern neben Fleisch auch die flauschigen Daunen. Durch die ausgedehnte Weidezeit können die Daunen und Federn heimischer Gänse ausreifen. Sie haben sich zu einem international gefragten Spitzenprodukt entwickelt.