Stärkekartoffelanbau soll ausgeweitet werden
Über 2.000 Stärkekartoffelbauern und landwirtschaftlich interessierte Besucher aus dem gesamten Einzugsgebiet folgten vergangenen Sonntag der gemeinsamen Einladung von Agrana, der Vereinigung der Österreichischen Stärkekartoffel Produzenten (VÖSK) sowie der Landwirtschaftskammer Niederösterreich auf das Kartoffel-Schaufeld in Kaltenbach bei Vitis im Waldviertel.
„Der Feldtag unterstreicht die große regionale Bedeutung des Stärkekartoffelanbaus für die Landwirtschaft“, betont Landesrat Ludwig Schleritzko bei der Eröffnung. LK-Präsident Hermann Schultes zeigt sich von der großen Besucherzahl beeindruckt. „Eine derartige Veranstaltung ist eine gute Sache für unsere Betriebe, da sie die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch bietet und man sich auch direkt vor Ort ein Bild über den heutigen Stand der Technik machen kann“.
Es war ein Tag voller Highlights: Ob die Vorführung neuester vierreihiger Kartoffelvollerntemaschinen, die Präsentation effizienter Erntetechniken, der Einsatz einer „Steinbrecher“-Maschine oder die Demonstration modernster Kartoffel- Einlagerungstechniken – der Kartoffelfeldtag in Kaltenbach bei Vitis war ein voller Erfolg und fand nicht nur bei aktiven Kartoffelbauern sondern auch bei potenziellen Neueinsteigern große Beachtung. Auch das Interesse für die vor Ort gelieferten Informationen zu den Anbauverträgen, Dienstleistungen sowie Kombivertragsmodellen für konventionelle und Biostärkeindustriekartoffeln war groß. Agrana und VÖSK gehen aufgrund der positiven Stimmung von einem weiteren Flächenanstieg bzw. einer höheren Liefermenge im kommenden Jahr aus.
Das Jahr 2017 zeigte sich zunächst sehr trocken mit teilweise nur 50% der üblichen Niederschlagsmengen über die Sommermonate in den Kartoffelhauptanbaugebieten. Betriebe, die entsprechend versichert waren, konnten schlimme Ausfälle abfedern. Durch die einsetzenden Niederschläge Ende August und im September legten Bestände, welche die Sommertrockenheit vital überstanden hatten, noch an Ertrag zu. „Die günstige Witterung gegen Ende der Vegetationsphase sowie die zwischen Agrana und VÖSK vereinbarten Stärkekartoffel-Konditionen mit Fixpreisen wie auch einer Flächenprämie führten in vielen Gebieten zu einem doch noch guten Kartoffeljahr“, bilanzieren VÖSK-Obmann Alfred Sturm und Agrana Stärke-Geschäftsführer Josef Granner. Erfreulich zeigten sich heuer ganz besonders die Biokartoffelbestände mit Erträgen deutlich über dem Vorjahr.