Schweiz unterzeichnet Donau Soja-Erklärung
Bereits 18 EU-Agrarminister haben die von Deutschland, Österreich, Ungarn und dem Verein Donau Soja auf den Weg gebrachte Europäische Soja-Erklärung unterzeichnet. Mit der Schweiz ist im Rahmen der Grünen Woche 2019 in Berlin ein weiteres Land hinzugekommen.
Die Schweiz zeige, dass man auch mit einem kleinen Volumen an Nachfrage und Anbau globaler Rohstoffe eine große strategische Rolle spielen könne, unterstreicht Netzwerk-Präsident Martin Rufer. Als Initiatorin der Basler Kriterien und als einziges Land der Welt, das ausschließlich nachhaltiges zertifiziertes und gentechnikfreies Soja importiert, habe sie weltweit eine wichtige Rolle für die Entwicklung von nachhaltigem Soja gespielt.
Das Soja-Netzwerk, ein freiwilliger Zusammenschluss von 29 Organisationen, sorgt dafür, dass die Schweiz den eingeschlagenen Weg konsequent weitergeht: Verantwortungsbewusst und GVO-frei erzeugtes Soja wird als Grundleistung für die Fleisch-, Eier- und Milcherzeugung importiert und damit eine Differenzierung für alle Partner der Wertschöpfungskette geschaffen. „In der Schweiz sind die Herkunft und die Produktionsmethode von Futtermitteln sehr wichtige Elemente und Grundlage für eine zukunftsgerichtete tierische Erzeugung. Die Zusammenarbeit der Branche als Antwort auf die ökologischen sowie sozialen Probleme des Soja-Anbaus bringt allen Beteiligten einen Mehrwert und stärkt die Positionierung unserer Land- und Ernährungswirtschaft. Europäisches Soja ist in diesem Kontext wichtig“, so Rufer.
Die Schweiz hat in den vergangenen vier Jahren den Anteil von Soja aus Europa von rund 1% auf 40% erhöht und ist damit Vorreiter. Bereits 22 Unternehmen und Organisationen des Landes sowie das Soja-Netzwerk sind aktive Mitglieder bei Donau Soja. „Freiwillige Lösungsansätze von Marktteilnehmern sind besser als Interventionen und Vorgaben des Bundes. Das Soja-Netzwerk sollte Mut machen, in anderen Märkten ähnliches zu realisieren“, hebt Agrarminister Guy Parmelin dessen Pionierfunktion hervor.
Vor allem in Zentral- und Osteuropa ist das Potenzial zur Ertragssteigerung hoch und es gibt noch einige Flächen, die sich für den Anbau von Leguminosen eigenen. Donau Soja ist dazu eine strategische Partnerschaft mit der Austrian Development Agency eingegangen. „Es geht einerseits um den effizienteren Anbau, aber auch um den Aufbau von Wertschöpfungsketten. Mehr Anbau hilft nicht, wenn es dann nicht nachgefragt wird. Umso mehr freuen wir uns, dass sich die Schweiz als wichtiger Abnehmer nun offiziell mit ihrer Unterzeichnung dazu bekannt hat“, so Matthias Krön, der Obmann von Donau Soja. Die Sojaerzeugung hat sich zwischen 2011 und 2018 mehr als verdoppelt. „Das Ziel ist nicht eine 100%-ige Unabhängigkeit von Importen, doch soll sich Europa in Sachen Eiweißversorgung mehr auf eigene Beine stellen und das tun, was unserer Landwirtschaft und Wirtschaft guttut“, so Krön weiter.