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Schlachter drosseln Schweineabnahme

Unverhofft kommt oft, dieser Spruch gilt zurzeit für die Preisbildung am europäischen Schweinemarkt. War es in der Vorwoche ein Plus von 5 Cent, so ist es diese Woche ein Minus in derselben Höhe. Hintergrund dieser von Deutschland ausgehenden Schaukelpreisbildung ist das im Vergleich zu den zwei vergangenen Jahren um einige Prozent geringere Schlachtschweineangebot, welches dazu beiträgt, dass das aktuelle Preisniveau im 15-Jahresvergleich um 15% über dem Durchschnitt liegt. Dieses Faktum stößt bei Abnehmern auf Widerstand und führt dazu, dass die Fleischindustrie sonst übliche Einlagerungsaktivitäten reduziert oder gar nicht startet und Schlachtaktivitäten verringert. Vor diesem Hintergrund musste das deutsche Preisbildungsmodell das letztwöchige Plus zur Gänze wieder zurücknehmen.

In Österreich zeigt sich der Schlachtschweinemarkt infolge der deutschen Entwicklung reichlich versorgt. Während nach Bekanntwerden der neuerlichen Preiskorrektur die Angebotszahlen stiegen, mehrten sich die Abbestellungen auf der Abnehmerseite. Nach vehementen Forderungen seitens der Schlachtbranche wurde auch an der heimischen Schweinebörse eine Preisrücknahme von 5 Cent fixiert. Die Mastschweine-Notierung sinkt somit auf 1,48 Euro/kg Schlachtgewicht (Berechnungsbasis: 1,38 Euro).

„Bei allem Unverständnis für das aktuelle Auf und Ab der Notierungen ist festzuhalten, dass das Preisniveau an sich für den Start ins neue Jahr zuversichtlich stimmen sollte. Im 15-Jahresvergleich ist es immerhin der drittbeste Wert. Trotz der jüngsten Turbulenzen zeigen die fundamentalen Marktdaten auf Angebots- und Nachfrageseite, dass das Jännermittel im Spitzenfeld dieses Vergleiches bleiben dürfte“, stellt Johann Schlederer, der Geschäftsführer der Schweinebörse, fest.