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Rübenbauern verlangen Abgeltung für Neonics-Verbot

Mit dem Beschluss der EU-Mitgliedsstaaten, den Einsatz von Neonicotinoiden ab dem Jahr 2019 zu verbieten, ist der Anbau von Zuckerrüben in Österreich massiv gefährdet. Das bekräftigen der Rübenbauernbund in einer Aussendung. Als Ersatz für diesen in geringen Mengen in Samenpillen eingebrachten Wirkstoff müssten künftig die Felder mehrmals im Jahr mit anderen Wirkstoffen  behandelt werden, um Schädlinge abzuhalten, heißt es weiter. Die Bauern seien durch extrem niedrige Zuckerpreise heute schon enorm unter Druck und könnten kaum noch kostendeckend produzieren. Ein Mehraufwand durch die anderen Pflanzenschutzmaßnahmen könne von ihnen daher nicht mehr geleistet werden. Es drohe das Aus für den Anbau der Rüben und für die Produktion heimischen Zuckers.

Der Präsident der Vereinigung „Die Rübenbauern“, Ernst Karpfinger, fordert nun konkrete Maßnahmen: „Die Politik hat der nicht faktenorientierten Angstkampagne gegen den Einsatz von Neonics in der Zuckerrübenpillierung von einigen NGOs nachgegeben. Das Verbot wird nicht den Bienen zugutekommen, jedoch massive Probleme für die Rübenbauern und die Konsumenten bringen. Wenn der Rübenanbau in Österreich nicht mehr möglich ist, werden wir auch Zucker aus Überseeländern einführen müssen, die Gentechnik einsetzen und Pflanzenschutzmittel verwenden, die bei uns längst nicht mehr erlaubt sind. Eine Kontrolle von Österreich aus ist da nicht möglich.“

Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger habe versprochen, eine „gute Lösung“ für die Rübenbauern zu finden, weil auch sie Zuckerimporte aus wenig umweltbewussten Ländern für kontraproduktiv hält. „Den Rübenbauern entsteht jedenfalls durch das Verbot ein Mehraufwand von durchschnittlich 400 Euro pro Hektar. Wer eine heimische Rübenproduktion aufrechterhalten will und zusätzliche Auflagen von uns verlangt, muss diese dann auch bezahlen. Ansonsten droht uns das Aus“, bringt Ernst Karpfinger den Standpunkt der Rübenbauern auf den Punkt.