Rindfleisch: AMA-Gütesiegel braucht Mengensteuerung
Im Rahmen der Generalversammlung der ARGE Rind stand das 15-jährige Bestehen der Dachorganisation von sieben Rindererzeugergemeinschaften im Mittelpunkt. Josef Plank, Generalsekretär im Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus, betonte in seinem Referat zum Thema „Perspektiven für die Österreichische Rinderproduktion im Spannungsfeld von Konsumentenanforderungen, Handelsabkommen und EU-Agrarpolitik“, dass grundsätzlich die kompromisslos eingeschlagene Qualitätsorientierung in der Rindfleischproduktion in Österreich weiterverfolgt werden muss. Das Qualitätsverbesserungsprogramm in der Rindermast und Mutterkuhhaltung „Qplus Rind“ sieht er als wichtige Begleitmaßnahme zur Professionalisierung und zur Unterstützung der Betriebe bei der Produktion von hochwertigem Rindfleisch. Den Weg, den die ARGE Rind die letzten 15 Jahre gegangen ist, bezeichnete Generalsekretär Plank als ein Erfolgsmodell für die Zukunft. Er zeige, wie durch gemeinsames Auftreten eine Marktposition für die Bauern erreicht werden kann.
„Wenn wir auf das letzte Jahr zurückblicken, können wir mit der Entwicklung am Rindfleischmarkt zufrieden sein. Es erfolgte eine kontinuierliche und qualitative Weiterentwicklung im Bereich der Qualitätsprogramme. So konnten rund 70% der geschlachteten Rinder, welche über die ARGE Rind vermarktet werden, bereits über Qualitätsprogramme abgesetzt werden“, betonte ARGE Rind-Obmann Josef Fradler. In die Verhandlungen zur neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) werde sich die ARGE Rind als Interessenvertreter der Rindfleischproduzenten aktiv einbringen, kündigte Fradler an, der sich dazu aber Gespräche auf Augenhöhe erwartet.
Werner Habermann, der Rudolf Rogl als Geschäftsführer der ARGE Rind nachfolgte, beteuerte die Wertschöpfung für die Rinderbauern auch in Zukunft erhöhen zu wollen. „Durch den konsequenten Weg konnten wir 2017 rund 17 Mio. Euro an zusätzlichen Qualitätszuschlägen zu unseren Bauern bringen. Schwerpunkte für die Zukunft werden im Bereich Mengensteuerung des AMA-Gütesiegels liegen. Weiters werden wir auch als Basisabsicherung zur Versorgung der Konsumenten den AMA-Gütesiegel-Jungstier forcieren und uns mit zukunftsweisenden Projekten auseinandersetzen, wie beispielsweise mit Tierwohlprogrammen und verstärkten Akzenten im Außer-Haus-Verzehr, wo wir für unsere Bauern das größte Wachstumspotenzial in den nächsten Jahren sehen“, erklärte Habermann.
Im Rahmen der Generalversammlung überreichte Plank, in Vertretung von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Rogl für seine 15-jährige Tätigkeit bei der ARGE Rind das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“. „Rudolf Rogl hat es verstanden, den Rindfleischmarkt in Österreich in seiner Vielfalt zu entwickeln und zu gestalten“, gratulierte Plank.
Zu Beginn der ARGE Rind wurden rund 89.000 Rinder abgesetzt – 2017 waren es bereits mehr als 166.000 Schlachtrinder, die vermarktet wurden.