Foto: agrarfoto.com

Richtpreise für Bio-Futtergetreide beschlossen

Vor der Getreideernte erhebt der Vorstand von Bio Austria gemeinsam mit Vertretern von Ackerbauern sowie Bauern aus dem Veredelungsbereich ein angemessenes Preisband für den Futtergetreidehandel. Dieses soll Anhaltspunkt für den Handel von Futtergetreide von Bio-Austria-Bauer zu Bio-Austria-Bauer sein. Es handelt sich dabei um eine rechtlich unverbindliche Orientierungshilfe zur leichteren Einschätzung des Marktes. „Bei den heurigen Gesprächen und in den daraus resultierenden Richtpreisen im Bereich Futtermittel hat die insgesamt schwierige Situation am Markt Niederschlag gefunden. Die weitere Entwicklung der dafür ursächlichen Rahmenbedingungen ist zum aktuellen Zeitpunkt sehr schwer zu prognostizieren. Wir sehen den kommenden Monaten allerdings zuversichtlich entgegen“, betonte Bio-Austria-Obfrau Gertraud Grabmann nach den Gesprächen, die am 29. Juni in Linz stattgefunden haben.
Die Experten von Bio Austria erwarten, dass die derzeit leeren Biogetreidelager mit einer durchschnittlichen Ernte gefüllt werden können. Die aus den aktuellen Richtpreisen ersichtliche Preisentwicklung ist unter anderem den allgemeinen Kostensteigerungen und der aktuellen Situation auf den Agrarmärkten geschuldet.
Aktuell werden für angeführten Ackerfrüchte folgende unverbindliche Richtpreise als angemessen im Vertriebsweg zwischen Bio Austria Bauern erkannt:
Futtergerste Euro 395,–, Futterweizen Euro 410,–, Futtertritikale Euro 385,–, Futterroggen Euro 330,–, Futterhafer Euro 350,–, Futtererbse Euro 570,–, Platterbse Euro 570,–, Ackerbohne Euro 590,–, Lupine Euro 650,–
Diesen Richtpreisen liegen folgende Annahmen zugrunde: Preise in €/t von Bauer zu Bauer, Ware entspricht dem Bio Austria-Standard, ohne Berücksichtigung von Transportkosten, gerechnet für 25 t, exkl. USt., ohne Aspiration, ab Hof, feldfallend mit 2% Besatz, 14% Feuchte, alles darüber hinaus wird in Abzug gebracht.
Bio Austria weist darauf hin, dass Bio-Betriebe, die nicht nach Bio Austria-Richtlinien produzieren, in der Produktion aufgrund der weniger strengen Auflagen, wie etwa geringere Beschränkungen im Bereich des Zukaufs von Stickstoff-Dünger, einen Kostenvorteil von rund 30 Euro/Tonne haben. Diese Tatsache soll beim Handel von Bauer zu Bauer in Bezug auf die genannten Richtpreise berücksichtigt werden. Eine weitere Differenzierung besteht naturgemäß bei Ware von Umstellungsbetrieben. Abschließend verweist Bio Austria darauf, dass verkaufende Bio-Betriebe, sollten sie keinem Bio-Verband angehören, vor dem Handel mit der Ware deren Zulassung bei Bio Austria zu beantragen haben.