Foto: Farm Facts

Reges Interesse an Pflanzenschutz mit der Drohne

Die BayWa AG verzeichnet ein stark steigendes Interesse an Drohnen zur biologischen Bekämpfung des Maiszünslers. Die Zahl der behandelten Hektar hat sich allein in diesem Jahr im Vertriebsgebiet gegenüber dem Vorjahr verdoppelt, teilt das Unternehmen mit. Vor allem in Baden-Württemberg, wo der Drohneneinsatz vom Land gefördert wird, sowie in Franken kommen die Helfer aus der Luft zum Einsatz.

Zur Bekämpfung des Maiszünslers werden Eier der Schlupfwespe (Trichogramma) – ein natürlicher Feind des Maiszünslers – im Feld ausgebracht. Eine GPS-gesteuerte Drohne dient dabei als Transportmittel: Sie überfliegt das Feld nach vorab festgelegter Route und wirft in regelmäßigen Abständen automatisch Kapseln mit Schlupfwespeneiern ab. Die Kapseln bestehen mehrheitlich aus Zellulose oder Maisstärke und werden auf natürliche Weise abgebaut. „Auf diesem Wege wird der Maiszünsler nachhaltig bekämpft, eine Resistenzbildung des Schädlings ist ausgeschlossen“, sagt Andreas Feser, Zielgruppenmanager Smart Farming/Digitale Lösungen bei der BayWa in Franken.

Für den Landwirt Martin Scheiner aus dem unterfränkischen Karlstadt ist der Drohneneinsatz eine „einfache und effiziente Möglichkeit“, um den Pflanzenschutzmittelaufwand am Betrieb zu reduzieren. Wenn der Maiszünsler fliegt, steht der Mais auf seinen Feldern oft schon drei Meter hoch. Fährt er dann mit dem Traktor und der Pflanzenschutzspritze in den Bestand, seien Fahrschäden vorprogrammiert. „Die Drohne schont die Pflanzen und die Umwelt. Darüber hinaus erledigt sie ihre Arbeit richtig schnell“, stellt Scheiner klar.

Der Behandlungszeitraum startet je nach Maiszünslerflug Mitte Juni und endet Mitte/Ende Juli. Der optimale Behandlungszeitpunkt wird durch ein Monitoring bestimmt. Pro Tag können zwischen 70 und 120 ha mit einer Drohne beflogen werden, abhängig von Schlaggröße, Anfahrtsweg zum Einsatzort und Witterung. Pro Hektar werden zweimal 110.000 Schlupfwespen im Abstand von zehn bis 14 Tagen ausgebracht. Auf einem 5 ha großen Maisfeld entspricht das insgesamt 1,1 Mio. ausgebrachten Schlupfwespen.

Laut Schätzungen werden jedes Jahr 4% der weltweiten Maisernte – rund 41 Mio. t – durch den Maiszünsler vernichtet.