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Raritäten aus Arche Noahs Sortenarchiv

Auch wenn der Frühling etwas temperatürlich stottert: Die Garten- und Balkonsaison hat ohne Zweifel begonnen. Zu den Klassikern für den eigenen Gartenanbau zählen Paradeiser, aber vielleicht darf es heuer etwas anderes sein, vielleicht eigene Erdäpfel? Der Verein ARCHE NOAH hat in seinem Archiv wertvoller Kulturpflanzen sage und schreibe etwa 620 Paradeiser- und 164 Erdäpfelsorten. Und viele dieser seltenen, samenfesten Sorten kommen auch heuer wieder in den Verkauf.

Fleischparadeiser, Salatparadeiser, Cocktailparadeiser – für alle Kochrezepte gibt es geeignete Sorten. Paradeiser sind dankbare Garten- und Balkonpflanzen, gerne in Mischkultur mit Petersil oder Basilikum, auch im Topf auf dem Balkon. Mulchen (z.B. mit abgetrocknetem Rasenschnitt) sorgt für gleichmäßige Bodenfeuchte und vermindert die Wahrscheinlichkeit von Blütenendfäule wegen Calciummangels. Im Arche Noah Schaugarten im niederösterreichischen Schiltern sind heuer wieder viele besondere Arten zu sehen. Bauernparadeiser, Wildparadeiser, etwa 20 historische Sorten, acht davon aus dem Archiv.

Jetzt, Ende März, ist die richtige Zeit für die Aussaat „drinnen“. Paradeiser mögen es zum Keimen warm und hell, zum Beispiel am Fenster, auf der Heizung, dann kommen die ersten Keimblätter schon nach einer Woche. Als besondere Sorte empfehlen wir für die Saison 2023 „Quedlinburger Frühe Liebe“. Extrem frühreifend ist die Sorte auch für rauere Lagen empfehlenswert. Und im Salat kommt der süß-aromatische Geschmack wunderbar zur Geltung.

Was hat übrigens Maria Theresia mit dem Erdäpfel-Salat zu tun? Die Kaiserin verpflichtete die Bäuer:innen, Erdäpfel zu setzen, als Maßnahme zur Bekämpfung des Hungers. Speziell im Marchfeld, im Eferdinger Becken und im Waldviertel wurde der Anbau forciert. Heute liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Erdäpfeln in Österreich bei rund sechzig Kilogramm. Im ARCHE NOAH Online-Shop kann eine bunte Auswahl von etwa 30 Raritäten von Waldviertler Familienbetrieben bestellt werden. Biologischer und kupferfreier Anbau, geliefert werden sie ab 14. April. Vorkeimen der Saatkartoffeln regt die Triebkraft an. Ideal dafür ist ein heller, kühler Ort (10-12 Grad), wo die Knollen nicht der direkten Sonne ausgesetzt sind. Erdäpfel sind frostempfindlich, darum werden sie normalerweise erst Anfang Mai direkt im Freiland gepflanzt, in warmen Lagen auch schon früher. Dazu ein altes Sprücherl: „Setz mi im April, kumm i wann i will. Setz mi im Mai, kumm i glei.“ Als Mischkultur eignen sich Gartenbohnen. Phacelia als Untersaat ist eine wunderbare Bienenweide und hilft, Kartoffelkäfer zu irritieren. Auch Erdäpfel wachsen hervorragend auf Balkon oder Terrasse. Wir empfehlen „Goldsegen“ (Ofenkartoffel!) und „Mehlige Mühlviertler“ (Erdäpfelteig!).