Putenmäster brauchen Unterstützung
Österreichische Putenmäster halten ihre Tiere gemäß dem Bundestierschutzgesetz nach den EU-weit strengsten Bestimmungen. Die Tiere haben mehr Licht, mehr Luft und leben damit nachweislich gesünder. In der EU fehlen Mindestbestimmungen nach wie vor. Notwendige Preissteigerungen gab es aufgrund der durch die Covid-Krise und dem Ukraine-Krieg massiv gestiegenen Futter- und Energiekosten. Die Handelsspannen verschärften die Preissituation zusätzlich und führten dazu, dass der Endverbraucherpreis teilweise doppelt so hoch war wie im Ausland. Die Gesellschaft verlangt hohe Tierwohlstandards, die Menschen müssen aber auch bereit sein, die sich daraus ergebenden höheren Preise zu bezahlen. Die österreichischen Putenmäster verlangen deshalb absatzfördernde Maßnahmen, wie die konsequente Umsetzung des Aktionsplans für die nachhaltige Beschaffung, die verpflichtende Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung und der Gastronomie sowie ein Verbot von unfairen Handelsspannen auf österreichische Putenprodukte.
„Die Gesundheit der Tiere wird laufend von Geflügelfachtierärzten überwacht, so konnte auch der Einsatz von Antibiotika in den letzten zehn Jahren um fast 70% reduziert werden“, so der Obmann des Österreichischen Geflügelgesundheitsdienstes QGV, Gerhard Skreinig. Sämtliche für die Tiergesundheit und die Rückverfolgbarkeit erforderlichen Details sind in der Datenbank des Geflügelgesundheitsdienstes QGV „Poultry Health Daten (PHD)“ eingetragen. Heimische Puten werden auch ausschließlich mit gentechnikfreiem Futter gefüttert und Soja aus Regenwaldregionen ist für heimische Putenmäster tabu. Die österreichischen Haltungs- aber auch Sozialstandards übertreffen jene in anderen europäischen Ländern deutlich. Wenn dieser Mehrwert am Markt nicht mehr zählt, dann fragen sich immer mehr Putenmäster, ob die Putenhaltung in Österreich noch Sinn macht.
Während der Corona-Krise und der vorübergehenden Sperre der Gastronomie war heimische Pute im österreichischen Lebensmittelhandel sehr gefragt. Mit zunehmender Inflation griffen die Konsumentinnen und Konsumenten allerdings verstärkt zu billigerer Ware aus dem Ausland. „Wir verlangen von unseren Handelspartnern, dass sie beim Einkauf die Mindestbestimmungen des österreichischen Bundestierschutzgesetzes einhalten. Die Bestimmungen waren schließlich eine einstimmige Entscheidung im österreichischen Parlament. Die Österreicherinnen und Österreicher haben ein Recht darauf, Fleisch von gesetzeskonform gehaltenen Puten zu bekommen“, so der Obmann der Geflügelwirtschaft Österreich (GWÖ), Markus Lukas. Die Putenhaltung verliert am freien Markt laufend Anteile, wenn nicht für alle dieselben Spielregeln gelten. Billa geht hier seit Jahren einen vorbildlichen und konsequenten Weg. Billa kauft ausschließlich Frischfleisch aus Österreich.