Preisrallye bei Schweinen legt Pause ein
Der primär durch die Afrikanische Schweinepest ausgelöste Nachfragesog seitens Chinas beflügelte die Preisentwicklung am EU-Schweinemarkt in den letzten vier Wochen dermaßen stark, dass es nunmehr zu Widerstand und Gegenreaktionen im Fleischhandel kommt. Industrie und Handel zeigen sich widerspenstig bei der Akzeptanz des neuen Preisniveaus und beenden zumindest vorerst das hamsterartige Kaufverhalten der letzten Wochen. So sollen auch bei den Exportgeschäften nach Asien die zuletzt gestiegenen Preise zu einer Abkühlung der Bestelleuphorie geführt haben. Vor diesem Hintergrund pendelten die Meldungen im deutschen Preisbildungsmodell in einer Bandbreite von 0 bis +5 Cent, wobei letztlich die wohl im Norden der BRD stärker ausgeprägte Knappheit an Schlachtschweinen ein Plus von 3 Cent ergab. EU-weit wird anhaltend von einem unterdurchschnittlichen Schlachtschweineangebot berichtet, was als stabile Untermauerung des neuen Preisniveaus zu werten ist.
In Österreich sind schlachtreife Schweine anhaltend gefragt. „Das verbesserte Preisniveau hat auch zu einer erhöhten Abgabebereitschaft der Mäster beigetragen, wodurch sich die gierige Nachfrage wieder auf gut normalisiert hat“, berichtet Johann Schlederer von der Schweinebörse. Wie üblich nach Preisanstiegsphasen um diese Jahreszeit, tragen auch verstärkte Auslagerungen zu einer Abkühlung von Überhitzungstendenzen am Markt bei. Und weil das Schinkengeschäft für Ostern gemacht ist und auch die kommenden Feiertage die Schlachtkapazitäten reduzieren werden, konnte sich die Abnehmerseite an der heimischen Börse durchsetzen und weitere Preisanhebungen verhindern. Die Mastschweine-Notierung bleibt damit unverändert bei 1,69 Euro (Berechnungsbasis: 1,59 Euro) je kg Schlachtgewicht.