Preise nachbessern statt Milch austauschen
„Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren eine gepflegte Landschaft sowie erstklassige Lebensmittel und sind somit ein unverzichtbarer strategischer Partner für zwei der erfolgreichsten heimischen Wirtschaftsbereiche: den Tourismus und den Lebensmittelhandel. Gerade der Handel nützt das positive Image der heimischen Landschaft ausgiebig in Werbung und Kommunikation. Wenn jedoch gleichzeitig enormer Druck auf die Preise eines der wichtigsten bäuerlichen Erzeugnisse, nämlich auf die Milch, ausgeübt und heimische durch importierte Milch ersetzt wird, dann bleiben die Werbeaussagen reine Lippenbekenntnisse ohne Substanz. Die Milchbäuerinnen und -bauern erwarten sich Anerkennung in Form von steigenden Milchpreisen. Denn für die Milch gelten dieselben Argumente wie für das Bier, dessen Preis kürzlich angehoben worden ist: Die steigenden Kosten können durch höhere Effizienz nicht weiter kompensiert werden“, verlangte der Präsident der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich, Moosbrugger, vom Handel, Austauschaktionen zulasten der heimischen Milcherzeuger sofort zu stoppen und angemessene Milchpreise zu zahlen.
„Die momentane Preiskalkulation des Handels gefährdet akut die hohen österreichischen Standards, mit denen aber der Handel bei den Konsumenten wirbt. Die Gentechnikfreiheit unserer Milch, eines der herausragenden Qualitätsmerkmale, wird derzeit ebenso wenig abgegolten, wie weitere freiwillige höhere Qualitätsstandards. Unsere Milchbetriebe können aber nur dann verlässlich und auf Dauer die von den Konsumenten erwarteten einmaligen Qualitäten bieten, wenn dieser Leistung auch eine Gegenleistung in Form angemessener Milchpreise gegenübersteht. Das ist derzeit nicht der Fall. Daher geht unser dringender Appell an den heimischen Großhandel und Lebensmitteleinzelhandel, die Milchpreise spürbar anzuheben. Denn von schönen Worten allein kann niemand ein wirtschaftliches Auslangen finden“, so Moosbrugger abschließend.