Ohne Holz keine Energiewende
Mit dem „Internationalen Tag der Berge“ setzen sich die Vereinten Nationen jedes Jahr am 11. Dezember das Ziel, die Bevölkerung auf die Besonderheiten der Bergregionen aufmerksam zu machen. Für das Gebirgsland Österreich zählen auch die Schutzwälder – Wälder, die vor Naturgefahren wie Lawinen, Muren und Steinschlag schützen – zu diesen Besonderheiten. Diese gilt es zu pflegen und „funktionstüchtig“ zu halten. „Wir brauchen unterstützende Maßnahmen und keine beschränkenden EU-Vorgaben bei der Pflege unserer Wälder und der Holznutzung“, prangert Rudolf Rosenstatter, Obmann Waldverband Österreich, die fehlgeleitete waldbezogene EU-Politik an.
Die klimafitte und enkeltaugliche Waldpflege sichert Arbeitsplätze und Einkommen für rund 300.000 Menschen. Mit einem Überschuss von rund 5 Milliarden Euro zählt die Wertschöpfungskette Forst Holz Papier auch 2021 wieder zu den wichtigsten Aktivposten der österreichischen Volkswirtschaft. In Wald & Holz steckt zudem noch ein enormes Potential für den Kampf gegen den Klimawandel wie z.B. durch die Kohlenstoffspeicherung in Holzprodukten und der Ersatz fossiler Rohstoffe.
„Wald und Holz sind ein wichtiger Teil der Wärme- und Energie-Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern aus kriegführenden Nationen in Milliardenhöhe. Was macht die EU, die eigentlich unsere Energie-Unabhängigkeit und die Energiewende vorantreiben sollte? Sie beschränkt mit der EU-Erneuerbaren-Energien-Richtlinie die Waldpflege und Holznutzung. Die EU treibt uns damit weiter in die Abhängigkeit und Willkür kriegführender Despoten. Mit jedem Festmeter Holz, den uns die EU nicht nutzen lässt und mit jedem teuer bezahlten Barrel Öl und Kubikmeter Gas fließen enorme Geldmengen und Kaufkraft unwiederbringbar in Länder ab, die Kriege führen und Menschenrechte mit Füßen treten. Damit lässt die EU unsere Schuldenberge für fossile Energieimporte rasant wachsen“, ärgert sich Rosenstatter über die beschränkenden EU-Vorgaben. Tatsächlich macht es den Anschein, als wären die positiven Auswirkungen der Waldpflege und klimaneutralen Holzverwendung für die Umwelt in Brüssel noch nicht bekannt.
„Die aktuelle EU-Waldpolitik zeigt, dass die große Bedeutung klimafitter Wälder, deren Erhalt und die Holznutzung als wesentlicher Teil im Kampf gegen den Klimawandel am Brüsseler Verhandlungstisch nicht erkannt wird. Ich kann es mir nur so erklären, denn der von der EU angestrebte „sich selbst überlassene Wald“ ist ein fatales Zeichen. Nicht pflegen bedeutet verwahrlosen lassen und ein verwahrloster Wald wird gerade im Gebirge auf lange Sicht auch den Schutz der Bevölkerung nicht sichern können. Wann erkennt man in Brüssel endlich die positive Schlüsselrolle von Wald und Holz für den Klima- und Menschenschutz und dass Holz ein unverzichtbarer Teil der Energiewende ist“, so Rosenstatter abschließend.