Foto: Katja Maurer

Offener Brief an LK-Steiermark

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

gemeinsam verfassten die Sprecher der betroffenen Landwirte B68 neu und B70 neu einen offenen Brief an die Landwirtschaftskammer.

Die Sinnhaftigkeit des geplanten Straßenausbaus B68 neu und B70 neu wird von den Betroffenen angezweifelt, da für Straßenprojekte aus den 70er Jahren, die nicht mehr in die heutige Zeit passen, hochwertiges Ackerland versiegelt wird.

Katja Maurer, Bäuerin in Fladnitz im Raabtal, betroffen von der B68 neu, erzählt: “Wir alle, die Grund entlang der geplanten Strecke besitzen, haben notariell unterschrieben, dass wir an das Land Steiermark nicht verkaufen werden. Zwischen Studenzen und Rohr gibt es schon zwei Straßen und eine Eisenbahnlinie. Eine dritte Straße würde hier mehr als 26 ha vom fruchtbarsten Boden Österreichs verschlingen.“

Sepp Archan, betroffener Landwirt an der B70 neu im Kainachtal, bekräftigt: „Die Steiermark ist österreichweit Spitzenreiter beim Flächenverbrauch. Wir haben das Gefühl, die Landwirtschaftskammer unterstützt den Straßenbau, statt sich für den Schutz des Bodens einzusetzen! Die weltweiten Krisen zeigen, wie wichtig die Arbeit unserer lokalen Bauern für die regionale Versorgung mit wertvollen Lebensmitteln ist. Im Kainachtal sind etwa 15 bis 20 ha betroffen. Bei den kleinstrukturierten Agrarflächen geht es um Existenzsicherung und Arbeitserschwernisse!“

Katja Maurer bestätigt: „Auf Asphalt wächst kein Brot!“ Wir fordern als Grundbesitzer von der Landwirtschaftskammer den Schutz von hochwertigem Ackerland.

Ziel des Briefes ist es daher, den aktuellen Standpunkt der Landwirtschaftskammer zur Vernichtung von fruchtbarem Boden (Bodenversiegelung) durch den Straßenbau zu erfahren. Denn aufgrund des Klimawandel fordern 82 Prozent der Österreicher:innen eine verbindliche Begrenzung des Bodenverbrauchs (Market Umfrage) auf 2,5 Hektar pro Tag und nicht noch mehr Asphaltschneisen durch Felder und Wiesen. Durch den eingetretenen Klimawandel liegt der Ausbau des KFZ-Verkehrs – wegen der schädlichen Emissionen – nicht mehr vorrangig im öffentlichen Interesse!

Mit freundlichen Grüßen

Katja Maurer und Sepp Archan eh.