Foto: agrarfoto.com

ÖROK liefert Daten über Bodenverbrauch

 

Die Österreichische Raumordnungskonferenz (ÖROK) setzt erste Maßnahmen aus dem in der Bodenstrategie enthaltenen Aktionsplan um. Ab sofort sind neue, detaillierte und verlässliche Daten über das tatsächliche Ausmaß der Flächeninanspruchnahme für Siedlung, Verkehr, Freizeit, Erholung und die Entsorgung in Österreich verfügbar. „Beim Schutz des Bodens dürfen wir keine Zeit verlieren. Deshalb freut es mich, dass die Mitglieder der Raumordnungskonferenz bereits jetzt eine wesentliche Maßnahme aus dem Aktionsplan der Bodenstrategie umsetzen. Ein noch nie dagewesenes Modell zur Beobachtung des Bodenverbrauchs bildet nun die Grundlage für das notwendige Monitoring“, so Bundesminister Norbert Totschnig.

Die nun vorliegenden Daten zur Flächeninanspruchnahme und Versiegelung wurden für die ÖROK mittels eines Datenmodells vom Umweltbundesamt berechnet. Mit Stand 2022 wurden rund 6,7 % der Landesfläche in Anspruch genommen, das entspricht rund 17 % des Dauersiedlungsraums. Damit liegt Österreich im europäischen Mittelfeld. „Nichtsdestotrotz ist das noch viel zu hoch. Wir sind es den kommenden Generationen schuldig, unseren Bodenverbrauch zu reduzieren“, so Totschnig. Der in Anspruch genommene Flächenanteil setzt sich zu 30,4 % aus Verkehrsflächen, 61,2 % aus Siedlungsflächen, 5,8 % aus Freizeit- und Erholungsflächen sowie 2,6 % aus Ver- und Entsorgungsflächen zusammen. Zur Flächeninanspruchnahme zählen beispielsweise Parks, Gärten, Gebäude, Verkehrsflächen sowie Flächen für die Ver- und Entsorgung. Werden Flächen durchgehend mit einer wasser- und luftundurchlässigen Schicht abgedeckt, spricht man von Versiegelung. Der Anteil an versiegelten Flächen an der Flächeninanspruchnahme liegt bei 52 %. Damit sind rund 3,5 % der Fläche Österreichs versiegelt, das entspricht rund 9 % des Dauersiedlungsraums. Erste Veränderungen bei Flächeninanspruchnahme und Versiegelung werden 2024 verfügbar sein: https://www.oerok.gv.at/monitoring-flaecheninanspruchnahme

Die im Aktionsplan der Bodenstrategie beschriebenen Maßnahmen reichen von landwirtschaftlichen Vorrangzonen, der Reduktion von Baulandüberhängen über die Einschränkung flächenintensiver Nutzungen. Im Rahmen der Raumordnungskonferenz haben sich die Gemeinden, Städte, die Länder und alle Ministerien darauf geeinigt, die Arbeiten an der Umsetzung des Aktionsplans zur Bodenstrategie unverzüglich in Angriff zu nehmen.

Darüber hinaus tourt Totschnig derzeit durch alle Bundesländer. „Bei meiner RegionIMPuls-Tour nehmen wir den Schutz unserer Böden in den Bundesländern in den Fokus. Das ist auch der Auftakt für die Regionen-Dialog-Plattform, auf der Informationen und Förderangebote zu den Themen Nahversorgung und Bodenschutz der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden“, so Totschnig.

Unsere Böden sind die Grundlage, damit wir Lebensmittel produzieren können. „Deshalb stelle ich für die Reaktivierung von Leerständen und zur Aufwertung von lebendigen Orts- und Stadtkernen 26 Mio. Euro zur Verfügung“, so Totschnig. Konkret werden damit die Sanierung von Leerständen gefördert und das Leerstands-Management unterstützt.