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ÖBV hält Bauernmarktsperren für vermeidbar


„Wir fordern, dass gesperrte Bauernmärkte mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen wieder geöffnet werden. Es darf zu keiner Benachteiligung von bäuerlicher Direktvermarktung gegenüber Supermärkten kommen.“, so Hans Kriechbaum, Obmann der ÖBV-Via Campesina Austria.

„Der Markt auf dem ich stehe, wurde leider geschlossen. Für viele Betriebe ist es wichtig, dass dieser so bald wie möglich wieder geöffnet wird, damit wir unsere Produkte verkaufen können. Mir ist es ein großes Anliegen, das so abzuwickeln, dass weder meine Kundinnen und Kunden noch ich selbst gefährdet bin.”, so Daniela Kohler, Gemüsebäuerin aus Vorarlberg.

Viele Beispiele zeigen, dass es trotz sozialer Distanzierung solidarische Wege gibt: Im Gegensatz zu Supermärkten kann an den meisten Orten die Verkaufsfläche von Bauernmärkten ausgedehnt werden. Marktstände können so weiter auseinander platziert werden. Hinweisschilder und Markierungen helfen, damit der Sicherheitsabstand unter den KundInnen gewahrt bleibt. Genau wie in Supermärkten können Masken verteilt werden. Und auch der Zutritt könnte über Eingänge mit Schranken und ein Einbahnsystem bei Bedarf sicherer gestaltet werden. Auch eine Ausweitung des Marktangebots durch mehr Markttage könnte angedacht werden. So kann der gleichzeitige Besucherandrang reduziert und das Einkaufen unter freiem Himmel wieder gefördert werden. Viele Betriebe setzen bereits auf Vorbestellungen ihrer Kundschaft, sodass die Kundenbesuchszeiten auf ein Minimum reduziert werden.

„Einige Gemeinden haben ihre EinwohnerInnen bereits in Aussendungen informiert, wo aktuell Lebensmittel aus der Region verfügbar sind. So auch unsere Gemeinde in Vöcklamarkt. Damit werden die bäuerlichen Betriebe solidarisch unterstützt. Ein Beispiel, dem andere folgen könnten!”, erklärt Hans Kriechbaum weiter.

Gemeinden oder selbstorganisierte Gruppen können auch ein gemeinsames Online-Bestellsystem für bäuerliche Produkte einrichten. „Dies würde uns in der Vermarktung massiv entlasten. Wenn meine KundInnen vorbestellen, die Abholung gebündelt erfolgt und uns die Gemeinde eine Abholstelle zur Verfügung stellt, kann ich mich auf die Arbeit am Hof konzentrieren. Bezahlung wäre dann einfach bargeldlos per Rechnung möglich.”

Auch Nachbarschaftsnetzwerke, die eine gemeinsame (Vor-)Bestellung und Verteilung der Lebensmittel organisieren, können während und über die Krise hinaus zum Erfolgsmodell werden. FoodCoops haben hier bereits viel Vorwissen gesammelt.

Viele Hofläden, Bauernläden oder Lieferdienste bieten betroffenen Bauern und Bäuerinnen an, ihre Produkte ins Sortiment aufzunehmen oder gemeinsam zu vermarkten. Und ebenso können Medien und alle Menschen darüber berichten und so gute Ideen und Initiativen weiterverbreiten.