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Nachbaulizenzen sollen ab Herbst eingehoben werden

Die Saatbau Linz konnte im Vorjahr ihren Umsatz in einem global herausfordernden Markt von 159,6 auf 167,1 Mio. Euro steigern – eine Entwicklung, die ohne Marktöffnung Richtung Ost- und Westeuropa nicht in dieser Form möglich gewesen wäre, wie Obmann Hans Ecker betonte. Mit einem Plus von 13% zeigten sich die Absätze im Ausland besonders dynamisch. Vor allem bei Mais, Raps, Sonnenblume und Kürbis ist es 2016 gelungen, deutlich mehr Saatgut auf den Markt zu bringen und europaweit Marktanteile zu gewinnen. „Auch wenn mittlerweile sieben von zehn Euro im Ausland umgesetzt werden, fühlen wir uns dem österreichischen Markt und unseren Landwirten daheim besonders verpflichtet“, lautet die Botschaft des Obmanns. Neben fairem Wettbewerb auf den internationalen Märkten brauche die heimische Landwirtschaft auch die Akzeptanz und Anerkennung in der Gesellschaft. „Wir wissen, dass in der Landwirtschaft die Wirtschaftlichkeit, der Umweltschutz und das Tierwohl miteinander konkurrieren und es einen vernünftigen Interessenausgleich braucht“, betonte Ecker. In den nächsten Jahren sei die Landwirtschaft verstärkt gefordert, mehr zu produzieren, nachhaltiger zu wirtschaften und dabei auch noch den klimatischen Veränderungen Rechnung tragen zu können. Den Pflanzenzüchtern werde hier eine Schlüsselrolle zukommen. Schon jetzt gehen laut einer aktuellen Studie aus Berlin 74% des jährlichen Produktivitätszuwachses auf Ackerflächen auf Erfolge in der Züchtung zurück.

„Neue Züchtungstechniken wirken dem stetig steigenden Aufwand in der Pflanzenzüchtung positiv entgegen. Während in Amerika und Asien die Forschungen dazu auf Hochtouren laufen, wird in Europa kontrovers diskutiert, und eine Entscheidung über deren Zulassung ist noch lange nicht in Sicht“, so Saatbau Linz-Geschäftsführer Josef Fraundorfer. Der finanzielle Druck auf die Pflanzenzüchter steige weiter, die Kosten könnten nur über den Verkauf des Saatgutes gedeckt werden. Die Vorbereitungen zur Einhebung einer Nachbaulizenz in Österreich hätten inzwischen konkrete Formen angenommen und würden bereits im Herbst 2017 umgesetzt werden.