Ministerin Patek und Agrarlandesräte gegen Bodenverbrauch
Boden ist unverzichtbar für die landwirtschaftliche Produktion von Lebensmitteln und vielen weiteren Gütern. Wie sorglos in Österreich mit dieser unverzichtbaren Ressource umgegangen wird, zeigen Zahlen. So sieht die Nachhaltigkeitsstrategie der Österreichischen Bundesregierung aus dem Jahr 2002 einen täglichen Bodenverbrauch von maximal 2,5 Hektar bis 2010 vor. „Mit 12 Hektar pro Tag übersteigen wir somit das selbst auferlegte Ziel noch immer um das Fünffache“, erinnert der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger in einer Aussendung.
Der rasante Bodenverbrauch sei in Österreich deutlich sichtbar. „Mit 1,67 m² haben wir die höchste Supermarktfläche, mit 15 Meter pro Kopf eines der dichtesten Straßennetze Europas. Stetig werden neue Hallen und Einkaufstempel auf die grüne Wiese gebaut. Auf der anderen Seite stehen laut Umweltbundesamt 40.000 Hektar Industrie-, Gewerbe- und Wohnimmobilien leer“, meint Weinberger. Hier bedürfe es eines Umdenkens. Es gelte zu sanieren statt neu zuzubetonieren: „Ökologie und Ökonomie sind keine Gegensätze. Vernünftige Volkswirtschaften setzen auf beide“.
Die negativen Folgen dieses rasanten Bodenverbrauchs seien bereits zu spüren. „Der Selbstversorgungsgrad in Österreich bei Brotgetreide beträgt nur mehr 85 Prozent, bei Obst und Gemüse gar nur mehr 50 Prozent. Der Bodenverbrauch hat aber auch noch weitere Auswirkungen. Die unmittelbaren Folgen spüren wir in diesen Tagen wieder. Der Bodenverbrauch trägt zur Klimaerwärmung insbesondere in den Städten bei, da wichtiger CO2-Speicher verloren geht. Umso wichtiger ist es, den täglichen Bodenverbrauch auf 2,5 Hektar zu reduzieren“, so Weinberger. Bundesministerin Maria Patek, die Agrarlandesräte und Weinberger seien sich einig: „Wir müssen handeln um dieses Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. Das sind wir nachfolgenden Generationen schuldig.“ Denn Bodenlos mache brotlos und somit zukunftslos.
Im Bild: Die Landesräte Christian Gantner, Max Hiegelsberger, Johann Seitinger, Martin Gruber, Astrid Eisenkopf und Josef Schwaiger, sowie Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler mit Bundesministerin Maria Patek und Kurt Weinberger.