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Milchwirtschaft tagte in Gabelhofen

„Massive Kostensteigerungen bei den Energiekosten für Strom, Gas und Treibstoffe, bei Futtermitteln, Verpackungsmaterial und sonstigen Rohstoffen verursachen gewaltige Kostenerhöhung, die zu Preiserhöhungen bei Milchprodukten führen. Besonders bei der Energieversorgung braucht die Branche rasch kostendämpfende Maßnahmen und Unterstützungen, weiters für Umstellungen auf andere Energieträger und eine rechtliche Klarheit über eine gesicherte Versorgung mit Gas im Krisenfall, um die Versorgungssicherheit mit hochwertigen Milchprodukten sicherstellen zu können“, erklärte der Präsident der heimischen Milchverarbeiter Helmut Petschar im Rahmen eines Pressegesprächs bei der alljährlichen Milchwirtschaftlichen Tagung im steirischen Gabelhofen.

Im Einkaufsverhalten der Konsumenten sei eine höhere Preissensibilität feststellbar, umso wichtiger seien sozial treffsichere, öffentliche Hilfsmaßnahmen zur Abfederung der hohen Teuerungsraten, um die Kaufkraft für hochwertige Lebensmittel zu gewährleisten. Bedenklich seien die Aktivitäten der Handelsketten, wenn diese die aktuelle Krise dafür nutzten, die Anteile ihrer Eigenmarken mit höheren Wertschöpfungsanteilen und Spannen für die Handelsketten zulasten der Erzeugermarken weiter auszubauen und Importprodukte mit geringeren Standards zu forcieren.

Bemerkenswert, so Petschar, sei der aktuelle Weltklimabericht des IPCC. Darin werde festgestellt, dass die bisherigen Werte für Methan beim Klimawandel auf Grund der viel kürzeren Verweildauer in der Atmosphäre im Vergleich zum CO² um das drei- bis vierfache überhöht seien. Diese zu hohe Bewertung des Methan sei der Grund für die bislang ungünstige Bewertung von Milch, ein Umstand, der von vielen Wissenschaftlern und der Milchwirtschaft schon lange kritisiert wurde.