Foto: Gmundner Molkerei

Milchtagung 2019 in Gmunden

Der Glanz glorioser Vergangenheit begleitete die Tagung der Milchwirtschaft 2019 in Gmunden am Traunsee. Im holzgetäfelten Rathaussaal und im barocken Stadttheater traf sich die österreichische Milchwirtschaft zu ihrer jährlichen Bilanz und zum Blick in die nahe Zukunft.

Die aktuelle Marktentwicklung ist geprägt von der Erholung des Preises für Milcheiweiß und andererseits vom Preisrückgang bei Milchfett. Der Milchpulverberg aus den zurückliegenden 3 Jahren ist vollständig abgetragen. Trotzdem sind die Erwartungen an die nahe Zukunft sehr sorgenvoll. Niemand getraut sich abzuschätzen, was ein allenfalls bevorstehender Brexit für die EU-Milchwirtschaft und im Speziellen für die österreichische Milchwirtschaft bedeuten wird. Österreich ist kein großer Handelspartner der Briten was Milchprodukte betrifft. Andererseits sind die Konsequenzen der Handelskonflikte zwischen den USA, China und der EU schon spürbar. Während über dem Milchexport dunkle Wolken hängen, wurde von den österreichischen Milchbauern so viel Milch wie noch nie seit EU-Beitritt angeliefert. 3,2 Milliarden Liter Milch haben die Molkereien zur Verarbeitung übernommen. Der Umsatz der Branche ging um 1,1% zurück. In den zurückliegenden 3 Monaten geriet der Bauernmilchpreis unter Druck.

Grund genug für die Molkereibranche darüber nachzudenken, wie sich die wachsenden Menge möglichst gewinnbringend im In- und Ausland unterbringen lässt. Mit dem Thema „Steigerung der Wertschöpfung“ bei Milchprodukten griff die Tagung präzise die anstehenden Probleme auf.