Milchpulver-Interventionsbestände sind abgebaut
Bei der letzten Ausschreibung wurden jetzt in Brüssel die verbleibenden 162 t Magermilchpulver aus der Intervention verkauft, sodass nun die gesamten von der Kommission angekauften und verwalteten Lagerbestände aufgebraucht sind. Die Preise für Magermilchpulver haben sich am EU-Markt weiter stabilisiert.
Aufgrund der Krise am EU-Milchmarkt, die in den Jahren 2015 und 2016 zu Preiseinbrüchen für die Erzeuger führte, hat die Europäische Kommission zwischen 2015 und 2017 insgesamt 380.000 t Magermilchpulver im Rahmen der öffentlichen Intervention angekauft. Ziel war es, den Markt zu stabilisieren und die Einkommen der Landwirte zu stützen. Ende 2016 begann die Kommission mit monatlichen und später zweiwöchentlichen öffentlichen Ausschreibungen, um die Erzeugnisse durch den Verkauf behutsam wieder auf den Markt zu bringen, ohne diesen jedoch preislich zu beeinträchtigen. Die Preise für Magermilchpulver haben sich in den vergangenen Monaten in der EU kontinuierlich verbessert. Derzeit liegen sie im Mittel bei 204 Euro je 100 kg und damit spürbar über dem Interventionspreis von 169,80 Euro sowie um 33% über dem Vorjahresniveau.
Die letzten 162 t Magermilchpulver aus der Intervention wurden zu einem Mindestpreis von 175,90 Euro/100 kg verkauft. EU-Agrarkommissar Phil Hogan nahm den Ausverkauf zum Anlass, auf die besonnene Krisenbewältigung seiner Behörde aufmerksam zu machen. „In Zeiten von erheblichen Marktstörungen boten die richtigen Instrumente ein wichtiges Sicherheitsnetz und ihr angemessener und rascher Einsatz hat die Tragfähigkeit Hunderttausender europäischer Milchviehbetriebe sichergestellt“, betonte Hogan. Der Erzeugermilchpreis sei in der EU von 26 Cent/kg im Sommer 2016 deutlich angestiegen und habe im Mai 2019 durchschnittlich 34 Cent netto ausgemacht.
Die Marktbeobachtungsstelle der EU-Kommission berichtet, dass die Milchanlieferung in der EU von Jänner bis April 2019 in Summe nur leicht über dem Vorjahresniveau (+0,3%) lag. Es kam aber zu unterschiedlichen Tendenzen innerhalb der EU-Mitgliedstaaten. In Österreich und den Niederlanden wurde weniger Milch von den Molkereien übernommen. In Irland, Rumänien und Polen lagen die Mengen deutlich über denen des Vorjahreszeitraumes.