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Matte Treibstoffpreise bremsen Märzinflation

Die österreichische Inflationsrate lag im März 2020 bei 1,6%, wie aus Berechnungen von Statistik Austria hervorgeht (Februar 2020: 2,2%). Die Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus wirkten sich in diesem Monat nur sehr begrenzt auf die Teuerung aus, denn die Preiserhebungen für den Verbraucherpreisindex wurden hauptsächlich in der ersten Monatshälfte, also vor den COVID-19-bedingten Geschäftsschließungen, durchgeführt. Hauptverantwortlich für den deutlichen Rückgang der Inflation im März war ein Preisrutsch bei Treibstoffen. Als wichtigster Preistreiber im Jahresabstand erwies sich nach wie vor der Bereich Wohnung, Wasser und Energie, gefolgt von Restaurants und Hotels. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden durchschnittlich um 1,8% teurer.

Die Preisanstiege für Wohnung, Wasser und Energie (+2,4%) beeinflussten die Inflationsrate mit +0,49 Prozentpunkten. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 3,1%. Die Mieten stiegen insgesamt um 2,9%, Haushaltsenergie kostete um 1,1% mehr, wozu vor allem höhere Strompreise beitrugen (+6,5%). Auch für feste Brennstoffe (+2,0%) und Fernwärme (+0,8%) stiegen die Preise. Gas wurde etwas günstiger (-0,9%), Heizöl verbilligte sich massiver (-17,1%).

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurden durchschnittlich um 1,8% teurer, wobei Nahrungsmittel allein ein Plus von 2,0% verzeichneten. Die Preise stiegen für Fleisch um 4,4%, für Milch, Käse und Eier insgesamt um 2,4% sowie für Brot und Getreideerzeugnisse um 1,6%. Obst verteuerte sich um 2,8%, Gemüse hingegen verbilligte sich um 0,5%. Die Preise für Öle und Fette gingen deutlich zurück (insgesamt -5,5%; darunter Butter -10,9%). Alkoholfreie Getränke verteuerten sich leicht (+0,3%).

Treibstoffe verbilligten sich insgesamt um 8,5%, nachdem sie sich im Februar noch um 0,2% verteuert hatten. Um jeweils 3,8% stiegen die Preise für neue Kraftwagen sowie für Reparaturen privater Verkehrsmittel. Auch für Flugtickets musste mehr bezahlt werden (+6,9%). Nachrichtenübermittlung kostete durchschnittlich um 4,6% weniger, wobei sich Telefon- und Telefaxdienste um 3,2% verbilligten und Mobiltelefone um 12,6%.

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 2,4%. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, ging im Jahresabstand um 0,3% zurück.

Die harmonisierte, auf europäischer Ebene vergleichbare Inflationsrate betrug im März in Österreich 1,6% und war damit gleich hoch wie der Verbraucherpreisindex. In den Ländern des Euroraumes ist dieser Wert im Mittel auf 0,7% gesunken, in der gesamten EU erfolgte ein Rückgang auf 1,2%.