Maschinenringe melden Rekordumsatz
Die österreichischen Maschinenringe steigerten ihren Umsatz 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6% auf 337,52 Mio. Euro. Innerhalb der verschiedenen Dienstleistungsangebote für Kommunen, Firmen und Private ist der Bereich Service – darunter fallen Winterdienst, Grünraum, Forst, Bioenergie und Sonstiges – mit 11,3% am stärksten gewachsen. Im Personalleasing gab es ein Plus von 6,1%, der Bereich Agrar verbuchte dagegen einen Rückgang um 7,2%. Im Jahr 2017 arbeiteten 30.935 Dienstleister über den Maschinenring.
„Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Österreich nimmt weiter ab. Umso mehr freut es uns, dass wir die Mitgliederentwicklung weitgehend stabil halten können. 74.768 Betriebe waren bei uns 2017 Mitglied, das sind um 403 weniger als 2016. Dabei konnten die westlichen Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Salzburg sowie die Steiermark zusätzliche Mitglieder hinzugewinnen“, berichtet Johann Bösendorfer, der Bundesvorstand des Maschinenring Österreich.
Beim Agrarumsatz setzte sich die Tendenz der vergangenen Jahre fort: Er ging um 7,2% auf 90,96 Mio. Euro zurück. „Die Landwirte haben immer weniger freie Kapazitäten, um für andere Landwirte zu arbeiten. Wir haben daher im Maschinenring Cluster beispielsweise die Ausbildung zur Wirtschafts- und Agrarfachkraft geschaffen. Allein heuer bilden wir 40 Personen aus, welche die Landwirte in allen Bereichen unterstützen können, von Ackerbau bis Viehzucht“, erläutert Bösendorfer, der selbst Landwirt mit Milchviehhaltung ist.
Der Maschinenring ist eine wichtige Stütze der Landwirte, wenn am Hof ein Unglück passiert: Die sozialen Betriebshelfer sprangen 2017 insgesamt in 1.927 Fällen (+0,8%) ein, etwa bei Unfällen oder Todesfällen. Die Einsatzstunden gingen auf 482.074 Stunden zurück (-10%). Laut Bösendorfer wird es immer schwieriger, soziale Betriebshelfer zu finden: „Als weiteres Cluster-Projekt haben wir daher begonnen, soziale Betriebshelfer auszubilden und diese Zuerwerbsmöglichkeit für Bäuerinnen und Bauern zu attraktivieren“, so der Bundesvorstand.
Für die nächsten Jahre plant der Maschinenring weitere Maßnahmen, um auch in Zukunft den Landwirten einen attraktiven Nebenerwerb im Agrarbereich zu ermöglichen und den Arbeitskräftebedarf zu decken. Mit dem Maschinenring Cluster hat er eine Innovationsplattform geschaffen, die 2015 bis 2018 insgesamt 27 Projekte für die heimische Landwirtschaft umsetzt (vom Arbeitskraft- über das Nährstoff-Management bis zur Nutzung von Gemeinschaftsmaschinen im Berggebiet). Ziel ist es, die agrarische Zusammenarbeit zu stärken.
Im Bereich Service bildet der Maschinenring seine Dienstleistungen für Kommunen, Unternehmen und Private ab. Der Umsatz stieg um 11,3% auf 176,62 Mio. Euro. Um fast 20% mehr erwirtschaftete der Maschinenring im Winterdienst (74,8 Mio.). Die Grünraumdienste wuchsen als zweitstärkster Umsatzbringer um 7,2% auf 51,45 Mio. Euro. Der Bereich „Sonstiges“ (Deichgräberei, Kompostierung usw.) machte 20,34 Mio. Euro aus (+12,5%) und Bioenergie kam auf 16,12 Mio. Euro (+1,9%). Einzig im Forst musste ein zweiprozentiger Rückgang auf 13,89 Mio. Euro hingenommen werden. 11.017 Dienstleister arbeiteten im Bereich Service (+0,3%).
Mehr Umsatz, mehr Kunden und mehr Mitarbeiter wurden im Bereich Maschinenring Personal und Service verzeichnet. Er erwirtschaftete 2017 mit 5.172 Dienstnehmern (+3,6%) einen Umsatz von 69,93 Mio. Euro (+6,1%) bei 2.941 Kunden (+3,6%).
Insgesamt arbeiteten im abgelaufenen Geschäftsjahr 30.935 Personen über den Maschinenring. Bedingt durch den Rückgang im Agrarbereich kam es zu einem Minus von 2%. Maschinenring Österreich-Geschäftsführer Franz Sturmlechner dazu: „Wir beschäftigen mehr Dienstnehmer, als beispielsweise die Stadt Bregenz Einwohner hat. Das macht uns zu einem der größten Arbeitgeber im ländlichen Raum. Diese Rolle wollen wir weiter ausbauen und zusätzliche attraktive Jobs für Profis vom Land schaffen.“
Im Bild: Geschäftsführer Franz Sturmlechner.