Lebensmittel nachhaltig sicherer machen
Unsichere Lebensmittel können zu einem Teufelskreis von Krankheiten und Unterernährung führen, der insbesondere Säuglinge und Kleinkinder, Schwangere, ältere Menschen sowie immungeschwächte und kranke Menschen betrifft. Das neu angelaufene FoodSafeR-Projekt des Kompetenzzentrums für Futter- und Lebensmittelsicherheit (FFoQSI) der Vetmeduni soll nun maßgeblich dazu beitragen, das Lebensmittelsystem sicherer zu machen.
Tierseuchen, Zoonosen und extreme Wetterereignisse in Europa haben die grundlegende Anfälligkeit unserer globalen Lebensmittelsysteme ins Rampenlicht gerückt. In Europa verursachen lebensmittelbedingte Gefahren, darunter Bakterien, Parasiten, Gifte und Allergene jedes Jahr bereits rund 23 Millionen Krankheits- und 5.000 Todesfälle. Diese systemischen Herausforderungen dürften in den kommenden Jahren durch den Klimawandel, die Umstellung unseres Lebensmittelsystems auf eine stärker pflanzlich orientierte Ernährung und die Notwendigkeit einer Kreislaufwirtschaft noch erheblich verschärft werden.
Die Komplexität der Faktoren, die zu lebensmittelbedingten Gefahren führen, erfordert einen besseren Informationsaustausch im gesamten (internationalen) Lebensmittelsystem sowie den Einsatz neuartiger Techniken, einschließlich der Verarbeitung von großen Datenmengen, um ein evidenzbasiertes und zukunftssicheres, datengestütztes Management durch die involvierten Verkehrskreise zu erleichtern. Diesen Herausforderungen widmet sich das eben angelaufene, mit sechs Millionen Euro dotierte FoodSafeR-Projekt unter Federführung von Martin Wagner und Rudolf Krska (BOKU) – beide hoch aktiv im Österreichischen Kompetenzzentrum für Futter- und Lebensmittelsicherheit (Feed and Food Quality, Safety & Innovation/FFoQSI). Das FFoQSI zählt mehr als 60 Mitarbeiter und ist ein seitens der FFG und den Bundesländern Oberösterreich, Niederösterreich und Wien gefördertes Verbundforschungszentrum, das sich der integrierten Lebensmittelforschung verschrieben hat. Die Veterinärmedizinische Universität Wien ist mit der Universität für Bodenkultur (BOKU) und der FH Oberösterreich Konsortialpartnerin.
„Die Management- und Informationssysteme für die Lebensmittelsicherheit, die in den letzten Jahrzehnten in der europäischen Landwirtschaft und in den Lebensmittelunternehmen sowie in der nationalen und europäischen Verwaltung eingeführt wurden, müssen nun geschärft werden, um sie robuster gegenüber den Stressoren zu machen, die auf unsere globalen Lebensmittelsysteme einwirken. Diese Überlegungen führen zum Bedarf eines proaktiven Risikomanagements, das das Lebensmittelsystem der EU zukunftssicher gestalten kann“, sagt Martin Wagner, wissenschaftlicher Leiter des FFoQSI.